28.03.2018 – Fahrt in die Wüste

Nach dieser anstrengenden Nacht stehen wir erst gegen 8 Uhr auf. Als wir frühstücken trommelt es schon wieder aufs Dach, dieses Mal ist Hagel dabei. Blitz und Donner kommen ebenfalls zurück.

Als es etwas ruhiger wird, macht Norbert sich regenfest und baut die Anschlüsse ab. Wir dumpen noch mal, da wir in den nächsten Tagen in State Parks unterwegs sind. Beim Öffnen der Tür haben wir mit Schrecken gesehen, das der kleine Creek ein reisender Fluss geworden ist. Teile des Campgrounds sind bereits überschwemmt. Es ist schon 11 Uhr, als wir uns bei strömenden Regen auf den Weg machen. Die Wege auf dem Campingplatz stehen unter Wasser und auch auf den Straßen haben sich riesige und tiefe Pfützen gebildet. Die rechte Fahrspur ist ein richtiger Bach, der in den kleinen Creek fließt.

Der kleine Bach ist zu einem großen Fluss geworden.

Zum Glück ist es nicht so weit bis zur Interstate und wir fahren zuerst zum Walmart. Wir müssen uns mit Vorräten für die nächsten Tage eindecken. Beim Einkaufen hören wir, wie der Regen auf das Dach prasselt und starke Donnerschläge. Als wir aus dem Supermarkt kommen, ist aber das Schlimmste vorbei. Eigentlich wollten wir uns heute noch ein oder zwei Missionen ansehen, aber anhand des Wetters und der fortgeschrittenen Zeit, verzichten wir schweren Herzens darauf. Außerdem wird überall vor Überflutungen gewarnt.

Als wir auf die I-10 wollen, müssen wir durch tiefes Wasser fahren. Die Fontänen spritzen über die Rückspiegel. Anschließend geht es auf der I-90 in Richtung Westen. Viele tiefer liegende Straßen sind wegen Überflutung gesperrt.

Je weiter wir Richtung Westen fahren, umso schöner wird das Wetter. Die Sonne lässt sich ab und zu blicken, nur auf den Feldern sehen wir noch große Flächen unter Wasser. Dann wird es immer trockener und die Wolken werden weniger. Die Fahrt verläuft gut und die Gegenden sind interessant. Man sieht viele Ranches mit Kühen und Ziegen. In Del Rio tanken wir noch einmal. Hier ist die Armee mit einer Fliegerstaffel vertreten. Man sieht und hört, wie die Flugzeuge über den Ort und die Umgebung fliegen.

Es dauert nicht lange, da kommen wir in die erste Border Control. Ein junger Mann will unsere Pässe sehen, die wir wohlweislich bereit gelegt haben. Er sucht den Einreisestempel, der kaum zu sehen ist. Ich sage ihm, dass wir in Chicago eingereist sind. Er schmunzelt und wünscht uns gute Fahrt.

Wir überqueren nun das Amistad Reservoir. Bis zum Seminole State Park ist es nicht mehr weit. Ich hatte den CG im Vorfeld registriert, da in wenigen Tagen Ostern ist. Es ist bereits halb sechs und die Rezeption ist natürlich schon geschlossen. An einem Aushang sehen wir  unseren Namen und die dazu gehörige Site. Wir haben die 26 und fahren nun zu dem Stellplatz. Der Weg dahin ist etwa 2 km lang und sehr kurvig. Wir sehen die Site des Hosts und melden uns vorsichtshalber bei ihm.

Dann fahren wir zu unserer Site und sind begeistert. Was für ein Ausblick in Richtung Westen. Nun sind wir in der Wüstengegend angekommen. Die Sonne scheint noch von einem strahlend blauen Himmel. Ich stelle unseren Regenschirm neben unseren Kleinen zum Trocknen auf, was für ein Gegensatz zu der vorigen Landschaft. Das war aber auch der letzte Regen bis zum Yosemite NP.

Zu unserer Site gehört eine schöne überdachte Bank. Bei dem Wohnmobil müssen wir das erste Mal leveln. Strom- und Wasseranschluss sind hier ebenfalls vorhanden. Wir essen das erste Mal im Freien und es kommt richtig Urlaubsfeeling auf nach den vielen Stadtcampingplätzen. Langsam geht die Sonne blutrot unter und wir sitzen bis zum Dunkelwerden in unseren Campingstühlen, genießen einfach nur den schönen Abend.

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