10.05.2018 – Besuch des Crater Lakes

Am heutigen Tag wollen wir wieder ein Highlight besuchen. Es war mein Wunsch, einmal den Crater Lake zu sehen. Kurz nach neun Uhr verlassen wir den schönen Park. Auf dem Hwy 62 fahren wir in Richtung Nordosten. Die meiste Zeit geht es durch Wald. Es geht ständig bergauf und es zeigen sich an der Seite die letzten Reste des Winters.

Je höher wir kommen, umso mehr wächst die Schneedecke an. Es kommen uns nur wenige Autos entgegen. Wir biegen ab und fahren in den Nationalpark. Die Station an der Einfahrt ist noch nicht besetzt. Da wir den Jahrespass haben, machen wir uns deshalb keine Sorgen. Der Schnee an beiden Seiten der Straße wird immer höher. Das Visitor Center ist bereits geöffnet. Da aber auch hier noch viel Schnee liegt, sieht es mit Parkplätzen etwas knapp aus,  deshalb fahren wir gleich weiter.

Wir kommen auf den Parkplatz am Crater Lake und an den Seiten liegt der Schnee teilweise noch zwei Meter hoch. Die Straßen sind aber frei. Wir sind gegen 10 Uhr da und es sind immerhin 9°C, also im Plusbereich. Nun werden erst mal die Wintersachen hervorgeholt und dann geht es los.

An einzelnen Stellen ist der Schnee geräumt, damit man zum Ufer kann. Teilweise steigen wir im wahrsten Sinne auf den Schnee hinauf, damit man einen schönen Blick hat. Was man sieht ist überwältigend. Der blaue See hebt sich wunderbar zu dem Schnee ab. Die grünen Tannen geben einen zusätzlichen Kontrast. Auch auf den Bergen ringsherum ist es noch weiß. Ich kann es kaum fassen, dass ich den schönen See nun doch noch zu Gesicht bekomme.

Viel laufen kann man hier durch den Schnee nicht, aber man hat immer wieder neue Eindrücke. Das Hotel ist noch geschlossen. In dem Restaurant sieht man eine Versammlung der Mitarbeiter, die wahrscheinlich von ihren Chefs auf die kommende Saison vorbereitet werden. Wir laufen die Runde so weit, wie der Schnee es uns erlaubt. Anschließend gehen wir eine Kleinigkeit essen und schauen uns im Shop um. Gegen 12 Uhr sind wir zurück am Wohnmobil und es sind inzwischen 12°C. Der Frühling scheint langsam Einzug zu halten, bei einer Höhe von 2.162 m dauert es eben etwas länger.

Da die Nordausfahrt noch gesperrt ist, nehmen wir den gleichen Weg zurück und fahren nun wieder wärmeren Temperaturen entgegen. Der Schnee an den Straßenseiten nimmt nach und nach wieder ab.

Als Ziel hatte ich heute den Diamond Lake ausgesucht. Also fahren wir auf den Hwy 230 in Richtung Norden. Die Straße ist schnurgerade und wir sehen vor uns einen beeindruckenden Berg mit weißer Kuppe, der sich zum Teil in Nebel hüllt. Das müsste der Mount Thielsen mit einer Höhe von knapp 2.800 m sein.

Die Abfahrt zum Diamond Lake ist nicht weit und diese führt am See entlang. Fast am Ende ist der Campingplatz, den ich ausgesucht hatte. Als wir das Diamond Lake Resort erreichen, macht es auf uns erst einmal keinen so guten Eindruck. Es sieht alles etwas unordentlich aus. Außerdem gibt es hier sehr viele Fliegen. Man sieht richtige Schwärme. Wir überlegen nur kurz und entschließen uns, weiter zu fahren. Es ist ja erst früher Nachmittag. Also geht es den Weg zurück und wir machen einen kurzen Stopp an einem Zugang zum See.

Der See liegt in einer schönen Landschaft und ist von Bergen umgeben. Nach einigen Fotos fahren wir weiter. Das Einsteigen ist nicht so leicht, denn auch hier gibt es Massen an Fliegen. Trotzdem wir sehr schnell ins Auto steigen, kommt ein Schwall Fliegen mit und wir machen erst einmal Jagd auf sie. Es sieht aus, als wenn das Eintagsfliegen sind.

Nachdem unser Auto einigermaßen sauber ist, fahren wir los. Wir fahren auf dem Hwy 138 in Richtung Osten. Es geht vorbei an der Nordeinfahrt zum Crater Lake und dann schnurgerade, wie auf einer Berg- und Talbahn bis zum Hwy 97. Hier biegen wir in  Richtung Norden ab.

Es geht nun an Orten vorbei, die teils Geisterstädte, teils bewohnt sind. Vieles ist verfallen und die noch bewohnten Häuser werden von Müll und Unrat eingerahmt. Mich juckt es gleich. Die Campingplätze, die Susi uns anbietet sind teilweise gar nicht mehr da oder sehen fast so aus, wie die sie umgebenden Häuser. In La Pine  finden wir dann einen Platz, den man für eine Nacht nehmen kann.  Zwei Stellplätze neben den Sanitäranlagen sind noch frei. Der Rest ist von Dauercampern belegt. Wir checken ein und schließen alles an.

Da wir hier in einem Ort sind, schauen wir uns noch ein wenig um. Nicht weit entfernt ist ein Dollarshop und ich kaufe mir Kugelschreiber, meine sind schon vom vielen Berichte schreiben aufgebraucht. Norbert nimmt noch eine Flasche Rose Wein mit und muss schon wieder seinen Pass zeigen. Langsam wird es richtig lächerlich. Oder darf man nur bis zu einem bestimmten Alter Alkohol trinken?

Den Abend verbringen wir gemütlich bei einer Flasche Wein. Ich denke noch einmal über unsere Route nach. Eigentlich hatte ich geplant,  durch den Mount Hood National Forest zu fahren. Dieser liegt jedoch recht hoch und es gibt dort möglicherweise noch Schnee. Deshalb beschließen wir, morgen Richtung Salem wieder zur Küste zu fahren.

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