Diese Fahrt haben wir gebucht, da unsere „Freunde“ den Wunsch hatten, dass wir sie in Spokane besuchen sollten. Von Ende Februar bis Ende Mai sind sie aber jedes Jahr im Süden unterwegs. Deshalb wollten sie uns bereits da treffen. Die Route bis Las Vegas habe ich geplant, ab Las Vegas wollte Mike alles planen und uns viel zeigen. Er wollte sich für den Besuch in Deutschland revanchieren. Er fragte uns nach den Wunschzielen und danach erstellte er seine Planung. Wir buchten dann das Wohnmobil für 23 Tage und wollten die restlichen zehn Tage mit nach Spokane fahren.
Dadurch habe ich mich nicht so intensiv mit der Planung beschäftigt. Ich habe ihn nur auf einiges hingewiesen, was zu der geplanten Zeit nicht möglich ist. Ein Beispiel war die Fahrt über den Tioga Pass. Durch die Sperrung hätte sich die Fahrt wesentlich verlängert. Ich schlug ihm vor, eine Nacht in Las Vegas zu streichen und eine Übernachtung unterwegs einzuplanen. Leider hat er darauf nur mit den Worten „we will see“ reagiert. Die eine Nacht in Las Vegas hat er aber dann doch gestrichen. Da wir dachten, einen Experten mit viel Erfahrung vor uns zu haben, vertrauten wir erst einmal darauf.
Wohnmobil Damit wir in Las Vegas keine unnötigen Transportwege haben, buchten wir das Wohnmobil bei Road Bear. Wir hatten uns für die Größe 25 bis 27 Feet entschieden. Die Übergabe erfolgte gleich im Anschluss an die Rückgabe des überführten Wohnmobiles. Es funktionierte alles super und wir sind bereits gegen halb zehn vom Hof gefahren. Die Einweisung erfolgte in deutscher Sprache sehr professionell. Wir bekamen eines mit fast 28 Feet und es hat uns von Anfang an sehr gut gefallen.
Die Raumaufteilung war top, die Anzeige der Tanks war in Augenhöhe und die Schränke waren überwiegend zur Seite zu öffnen. Im Wohnzimmerbereich hatten wir Slideout und die Dusche war getrennt von Toilette und Waschbecken. Sie war schön geräumig. Im Schlafzimmer hatten wir ein tolles Panoramafenster. Der Tisch war an der Seite befestigt und war schön stabil im Gegensatz zu dem kleineren Wohnmobil, der frei stand und ständig wackelte. Man konnte in dem Großen sehr bequem zu viert sitzen.
Bis auf einen kurzen Ausfall der Heizung am Lake Tahoe, was wahrscheinlich durch die niedrigen Temperaturen bedingt war, hatten wir keine Probleme. Die Rückgabe in Seattle verlief dann ebenfalls sehr zügig und ohne Probleme. Mit einem Taxi kamen wir schnell zu dem nahe gelegenen Flughafen. Da die Station relativ klein ist, wird kein eigener Shuttleservice angeboten. Die Taxikosten werden von Road Bear übernommen. Mit der Größe und der Ausstattung, sowie der Aufteilung des Innenraumes waren wir sehr zufrieden.
Route Wie bereits erwähnt, haben wir die Route nicht selbst festgelegt. Mike hat während unseres Wohnmobilwechsels in Las Vegas den einen Tag, den er auf unseren Wunsch gestrichen hat, wieder nachgebucht. Also sind wir doch drei Nächte geblieben. In unseren Augen war dies ein verlorener Tag, den wir in irgendwelchen Supermärkten verbrachten, obwohl wir bereits eingekauft hatten. Den nächsten Tag hatte er einfach in Pahrump gebucht, dieser war dann ebenfalls verloren. Nun hatte er sich auch erkundigt und erfahren, dass der Tioga Pass noch gesperrt ist. Also hat er die Route über Bakersfield festgelegt. So blieb nur ein Tag in Death Valley, der nur zum Teil ergiebig war.
Die zwei Tage im Yosemite NP waren ja fest gebucht. Die Fahrten waren von einiger Hektik geprägt. Im Nationalpark haben wir dann nach Ankunft bereits alle wichtigen Punkte angesehen. Das verlief in einem absoluten Stress. Man hätte das alles in Ruhe am darauffolgenden Tag machen können. Inzwischen hat Mike die ganze Route umgestellt und alle unsere Lieblingsziele entfernt. So kam es dann nach den vielen Querelen in Sacramento zum Bruch.
Übernachtet haben wir oft in State Parks, die wir bewusst ausgesucht haben. Es wurde noch eine sehr schöne und entspannte Reise mit vielen schönen Highlights. Wir sind knapp unter unseren gebuchten Meilen geblieben.
Nach der Abgabe übernahmen wir dann einen Mietwagen und erkundeten den Olympic Nationalpark und Seattle. Hier haben wir viele schöne Landschaften und Sehenswürdigkeiten kennengelernt. Wir waren mit dem Auto sehr flexibel, aber das Wohnen in Motels ist nicht so unsere Sache. Hier ist man besonders beim Essen meist auf Fastfood angewiesen. Die Ruhe und die Schönheit der Natur fehlen bei Hotelaufenthalten. Wir haben festgestellt, dass wir in Amerika lieber mit dem Wohnmobil als mit dem Auto unterwegs sind.
Flug Der Rückflug ging von Seattle über London nach Berlin. Leider hatte der Flug ab Seattle bereits drei Stunden Verspätung. Beide Flüge wurden dieses Mal von BA ausgeführt. Den Anschlussflug in London haben wir dadurch natürlich verpasst. Wir wurden dann aber gleich auf den nächsten Flug umgebucht. Die Sicherheitskontrollen verliefen dieses Mal ohne Probleme, nur Norberts Handgepäck wurde noch einer Extraprüfung unterzogen. Nach der Ankunft in Berlin stellten wir fest, dass ein Koffer fehlte. Dadurch verging noch einiges an Zeit, bis wir den Flughafen verlassen konnten. Der Koffer wurde uns dann nach zwei Tagen nach Hause gebracht. Über den Service bei BA können wir eigentlich nur Gutes sagen. Trotz Problemen wurde uns immer geholfen.
Wetter Auf dem zweiten Teil unserer Fahrt hatten wir die meiste Zeit wieder sehr schönes Wetter. Die höchste Temperatur herrschte im Death Valley mit 42°C und starkem Wind. Die kälteste Temperatur hatten wir morgens am Lake Tahoe mit -1°C. Schnee gab es noch reichlich am Crater Lake, obwohl die Mittagstemperatur bei 12°C lag. An der Küste gab es meist am Morgen Nebel oder etwas Hochnebel, bis dann die Sonne herauskam. Einmal hatten wir an der Küste von Oregon einen verregneten Nachmittag. Aber ansonsten war das Wetter immer sehr schön und die Temperaturen sehr angenehm.
In Oregon und Washington herrschte ein wunderbarer Frühling. Die Rhododendron und Azaleen standen in voller Blüte. Da die Tage immer länger wurden, konnte man viel unternehmen.
Campingplätze Nachdem wir uns getrennt hatten, suchten wir sehr häufig Campingplätze auf, die in State Parks lagen. Auf unserem Weg gab es aber auch einige kleine private Plätze, die sehr schön in der Natur liegen. Der teuerste private Platz war in Sacramento (64$), der teuerste staatliche Platz war in Lake Tahoe Süd (55$).
Auf einigen Campingplätzen waren wir fast allein und viele lagen wunderschön am Meer oder Seen. Nur am Wochenende waren die Plätze in den State Parks sehr voll.
Fazit Der zweite Teil unserer Reise hat uns bis auf einige Tage sehr gut gefallen. Wir haben viel Neues kennengelernt. Der Nordwesten ist von einer sehr schönen Landschaft geprägt und durchaus eine Reise wert. Die Berge Mt. St. Helens, Mt. Rainier und Mt. Baker prägen mit ihren im Frühjahr weißen Kuppen die Landschaft in Washington. Die oftmals zerklüftete Küste von Oregon und Washington ist wunderschön.
Eine Erfahrung haben wir mitgenommen. Wir werden nie wieder über längere Zeit mit jemandem zusammen fahren und unsere Routen immer selbst planen.
Insgesamt war es eine sehr schöne und erlebnisreiche Reise, die uns immer in Erinnerung bleiben wird. Die negativen Dinge treten langsam in den Hintergrund und wir erinnern uns immer mehr an die tollen Landschaften und interessanten Städte. Wir sind durch 13 Bundesstaaten gefahren und haben die unterschiedlichsten Vegetationszonen kennen gelernt. Drei Jahreszeiten haben wir auf unserer Reise erlebt, Winter, Sommer und Frühling. Diese Reise werden wir nie vergessen.
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