Die Sonne geht erst gegen halb acht auf. Bei einem gemütlichen Frühstück sehen wir wieder die Road Runner in Aktion. Gegen 10 Uhr laufen wir den Trail in Richtung Rio Grande Village. Es geht über Brücken von kleinen Sümpfen. Alles ist hier, wo Wasser ist, schön grün. Unterwegs unterhalten wir uns mit einigen Amerikanern. Als es einige Stufen nach oben geht, ist alles wieder kahl und Wüste. Hier teilt sich der Weg und wir nehmen den Trail bergauf. Links und rechts des Weges blühen die Kakteen in rot und gelb. Als wir oben angekommen sind, haben wir einen schönen Rundblick.
Ich will erst gar nicht glauben, dass dieses schmale Flüsschen der Rio Grande ist, den hatte ich mir viel breiter vorgestellt. In Richtung Südosten sehen wir den kleinen mexikanischen Ort Boquillas del Carmen. Am anderen Ufer des Flusses liegt ein Boot und einige Mexikaner haben es sich im Schatten bequem gemacht. Wir laufen etwas auf dem Kamm entlang und steigen wieder abwärts. Es ist inzwischen ziemlich heiß geworden, die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel. Meine Knie machen sich bemerkbar und ich gehe langsam zum Campground zurück. Norbert möchte den Pfad noch weiter laufen.
Ich setze mich mit etwas Kühlem in den Schatten. Bald kommt auch Norbert zurück. Er meinte, der Weg führte durch etwas sumpfiges Gelände mit hohem Gras. Er hörte es rascheln und klappern. Das war ihm dann doch nicht einerlei und er trat den Rückzug an. Nun machen wir Siesta. Gegen 14 Uhr fahren wir dann noch einmal los zum Boquillas Canyon Overlook, es sind nur ca. 6 km. Es geht durch Kurven und bergauf und bergab. Die Landschaft ist sehr interessant und wir sehen viele gelbblühende Kakteen.
Am Overlook angekommen, haben wir einen schönen Blick auf den Rio Grande. Auf einem Tisch liegen verschiedene Schmuckstücke aus, die aus Draht und Glitzersteinen gefertigt sind. Es handelt sich überwiegend um Road Runner und Skorpione. Wanderstöcke kann man ebenfalls kaufen. Die Verkäufer sitzen aber auf der anderen Seite des Rio Grande und beobachten, was gekauft wird. In eine Plasteflasche wird das Geld gesteckt. Wie wir sehen können, winken die Käufer mit dem Geld zum Fluss und stecken es in die Flasche. Von der gegenüberliegenden Seite wird dann zurück gewunken. Eine interessante Verkaufsstrategie. Wir kaufen uns einen Skorpion als Mitbringsel.
Dann fahren wir zurück und kommen an der Grenzstation für Fußgänger vorbei. Diese ist geschlossen und es sind auch keine Menschen zu sehen. Unser nächster Abstecher ist das Visitor Center in Rio Grand Village. Hier checken wir Mails und scheiben Ostergrüße.
Dann geht es zurück zum Campground. Ich versuche in den Sanitäranlagen mein IPAD aufzuladen. Aber es gibt hier leider keinen Strom. Meine nächste Anschaffung wird dann ein Ladekabel für das Auto sein. Bei meinem neuen IPAD ist leider der Stecker anders als beim Vorhergehenden. Dies hatte den gleichen Stecker wie das Handy. Den Rest des Nachmittags und des Abends verbringen wir gemütlich im Schatten. Mir ist nur aufgefallen, dass etliche Sites nicht belegt sind, obwohl am VC das Full – Schild stand.
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