Wir stehen um sechs Uhr auf und frühstücken das letzte Mal im Wohnmobil. Es kommt schon Wehmut auf, wie immer. Wir packen nun die restlichen Sachen zusammen, einiges schenken wir unseren Nachbarn, die sich sehr freuen.
Es ist bereits 9:20 Uhr als wir losfahren. Der Weg führt uns wieder zur I-5, wo der Verkehr heute recht zäh ist. Bei der ersten Abfahrt verfranzen wir uns etwas, aber dann klappt alles gut. An der Zufahrt zu Road Bear stutzen wir und sind unschlüssig ob die richtig ist. Sie sieht aus, als wenn man auf einen Gewerbehof fährt. Wir folgen aber Susi und sie führt uns tatsächlich richtig. Ein anderes Wohnmobil kam gleich hinterher.
Wir werden von Andreas, einem jungen Mitarbeiter von Road Bear begrüßt. Wir laden alles aus und werfen die Bettwäsche, Handtücher, Stühle usw. in einen gelben Container. Die Abnahme geht zügig und es gibt nichts zu beanstanden. Wir sprechen noch kurz die Heizung an, die sich aber auf unserer Fahrt wieder gefangen hat. Wahrscheinlich war es ihr am Lake Tahoe nur zu kalt.
Da Road Bear keinen eigenen Shuttleservice hat, wird für uns ein Taxi gerufen, dass uns zur Autovermietung bringen soll. Als Andreas hört, dass wir noch zehn Tage in der Gegend bleiben, gibt er uns Unterlagen und viele Hinweise für Seattle. Die junge Familie, die mit uns abgibt, kommt aus München und ist von San Francisco nach Seattle gefahren. Wir tauschen noch unsere Erfahrungen aus, bis das Taxi kommt. Das lässt nicht lange auf sich warten und bringt uns schnell zum Flughafen, der nicht weit entfernt ist.
Es gibt hier sehr viele Autovermieter und wir müssen etwas suchen bis wir Thrifty finden. Norbert stellt sich an, während ich mit unserem vielen Gepäck etwas abseits warte. Es dauert eine ganze Weile, bis wir die Unterlagen bekommen. Nun müssen wir zum Fahrstuhl und zwei Etagen tiefer fahren. Es ist ein riesiges Parkhaus, wo die einzelnen Firmen ihre zu vermietenden Autos haben. Ein Mitarbeiter zeigt uns einige Fahrzeuge, wo wir uns eines aussuchen können. Wir nehmen einen roten Chevrolet Equinox. Der Mitarbeiter geht dann schon seiner Wege, während wir in gewohnter Manier erst einmal alles genau in Augenschein nehmen. Es ist aber alles in Ordnung, der Wagen ist neu und erst 893 Meilen gefahren.
Nachdem Norbert sich mit dem Auto vertraut gemacht hat, fahren wir los. Am Ausgang müssen wir noch einmal die Papiere vorzeigen. Susi ist bereits programmiert und so stürzen wir uns in den Verkehr von Seattle. Wir fahren Richtung Norden auf die Downtown zu. Es geht über mehrspurige Autobahnen und durch Tunnel. Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir immer die richtige Spur erwischen. So sehen wir schon mal die Skyline der Stadt. Susi leitet uns zur Fähre (habe ich vergessen rauszunehmen). Da die Fähre gerade angelegt hat, kommen wir gleich mit (20$).
Die Überfahrt dauert etwa 25 Minuten und wir landen in Kingston. Es dauert etwas, bis sich alle Fahrzeuge irgendwohin verstreut haben. Wir fahren Richtung Westen und überqueren nochmals eine sehr lange Brücke. Es geht durch hübsche Vororte und schließlich erreichen wir den uns gut bekannten Highway 101. Als wir die Stadt hinter uns gelassen haben, wird das Fahren entspannter. Es geht durch Wald, an Wiesen vorbei und ab und zu sieht man das Wasser.
Wir durchfahren den indianischen Ort Blyn, wo es ein Casino und eine schöne Gallery mit indianischer Kunst gibt. In Sequim essen wir bei einem Chinesen zu Mittag. Es schmeckt sehr gut und ist so reichlich, dass man uns den Rest einpackt. Inzwischen ist das Wetter wieder schön geworden. Heute Morgen war es stark bewölkt, aber je weiter wir nach Westen kommen, umso schöner wird es.
Nach ca. 40 Minuten kommen wir nach Port Angeles. Nur das Hotel ist nicht da, wo Susi uns hinführt. Die Koordinaten von Garmin und Google stimmen wieder nicht überein. Nun suche ich bei Susi das Hotel und sie führt uns zur richtigen Stelle. Wir checken ein und bekommen eine Suite mit zwei Schlafzimmern und einem Bad. Die Zimmer sind recht klein, es passen nur je ein großes Bett und eine große Kommode hinein. Die Kommode besteht aus einem großen Seitenteil, wo der Koffer hineinpasst und drei Schubkästen für die Wäsche. An einen Kleiderständer kann man Sachen aufhängen. Im ersten Zimmer stehen noch ein Sessel und ein Kühlschrank, eine Mikrowelle und eine kleine Kaffeemaschine. Das Bad hat wenigsten ein Fenster. Nun ja das muss für die eine Woche reichen, wenigstens die Betten sind wie immer schön bequem.
Wir packen unsere Koffer aus und dann ist erst einmal Siesta angesagt. Es war ein anstrengender Tag und wir sind froh, dass alles geklappt hat. Irgendwie ist es komisch nach über zwei Monaten mal wieder in geschlossenen Räumen zu schlafen. Da muss man sich erst wieder dran gewöhnen. Von unseren mitgebrachten Lebensmitteln machen wir ein provisorisches Abendessen. Morgen müssen wir uns noch einige Sachen (Pappteller, -schüsseln, Plastebecher und –besteck) kaufen. Wir sind unter die Verschwender gegangen. Im Visitor Center werden wir uns morgen Informationen holen und die nächsten Tage planen. Das Fernsehprogramm ist recht uninteressant und so gehen wir zeitig schlafen.
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