22.05.2018 – Hurrican Ridge bei Sonne

Heute Morgen scheint die Sonne von einem strahlend blauen Himmel. Nebel ist ebenfalls nicht zu sehen. Da es uns auf der Hurricane Ridge so gut gefallen hat, wollen wir die Aussicht noch einmal ohne Nebel erleben. Von unserem Motel aus können wir die schneebedeckten Gipfel sehen.

Gegen 10 Uhr fahren wir los. An der Baustelle müssen wir heute länger warten. Aber schließlich lassen wir sie hinter uns und fahren in den Nationalpark ein. Nun geht es  in zahlreichen Kurven bergauf und die Aussichten werden immer besser. Ohne Zwischenstopp fahren wir bis zum Visitor Center. Die vielen schneebedeckten Gipfel liegen im gleißenden Sonnenlicht vor einem strahlend blauen Himmel. Auf der Wiese suchen sich zwei Rehe das erste Grün. Es ist wieder ein wunderschöner Anblick.

Zuerst laufen wir zu dem Aussichtspunkt nach Norden. Heute herrscht kein Nebel und man kann Richtung Port Angeles sehen. Die kanadische Küste ist leider etwas von Dunst eingehüllt. Man könnte die Aussicht richtig genießen, wenn sich nicht einige Amerikaner so lautstark unterhalten würden. Oder sind wir durch die lange Zeit in der Natur etwas verwöhnt?

Wir laufen zurück und sehen uns auf der Terrasse die aufgestellten Tafeln an. Heute kann man die einzelnen Gipfel gut sehen. Das schöne Wetter hat viele Menschen auf den Berg gelockt. Einige chinesische und indische Großfamilien sind wieder sehr lautstark unterwegs und schießen mit allen möglichen Verrenkungen ihre Fotos. Wir laufen zum Ende des Parkplatzes, wo eine Bank steht.

Hier hat man einen herrlichen Blick und etwas mehr Ruhe. Nun können wir die schöne Aussicht auf uns wirken lassen. Den Rehen wird der Trubel wahrscheinlich auch zu viel. Ein Reh kommt den Hang herauf und direkt auf uns zu. Es frisst immer mal wieder und schaut zu uns herüber. Aber wir sind wahrscheinlich keine Gefahr. Dann läuft es in aller Seelenruhe ganz langsam in einem Abstand von ca. drei Metern an uns vorbei. Als sich dann andere Menschen lautstark auf uns zu bewegen, verschwindet es im Wald. Solche Erlebnisse kann man nur haben, wenn man sich ruhig verhält.

Ein älterer Amerikaner gesellt sich zu uns. Er freut sich, dass wir uns lange mit ihm unterhalten. Da er recht langsam und bedächtig spricht, können wir ihn gut verstehen. Nur auf Fragen über Trump weicht er aus und antwortet nicht. Anschließend gehen wir etwas essen.

Danach fahren wir noch einmal zum Ende der Straße. Der Parkplatz ist wieder gut gefüllt und wir bekommen mit Glück noch einen freien Platz. Nun werden die Wanderstöcke gezückt und wir machen uns auf den Weg. Es liegen immer noch einige Schneereste auf dem Weg, aber der größte Teil ist frei. Der Trail liegt schön in der Sonne. Wir können heute auch in Richtung Norden sehen.

Vor uns läuft eine junge Familie mit vier Kindern. Das älteste ist erst ca. 8 Jahre alt. Die Eltern erklären ihren Kindern viel und bleiben immer mal wieder stehen. Sie verhalten sich sehr ruhig. Als wir sie eingeholt haben, sehen sie angestrengt ins Tal. Sie zeigen uns einen Schwarzbären auf einer Wiese. Wir holen unser Fernglas raus und die Kinder sind ganz interessiert, den Bären näher zu betrachten. Es ist für uns schön, mal eine Familie kennenzulernen, die sich so für die Natur interessiert. Langsam laufen wir weiter und da kommt schon wieder ein Reh um die Ecke. Da alle sehr ruhig sind, biegt es kurz vor uns ab und läuft in aller Ruhe den Berg hinauf.

Ein Bär in der Ferne

Wir laufen noch ein Stück auf dem Weg bis es dann unwegsamer wird. Langsam machen wir kehrt und gehen zum Auto zurück. Immer wieder bleiben wir stehen und genießen die herrlichen Ausblicke. Als wir los fahren, wird unser Parkplatz gleich wieder besetzt. Manche müssen unverrichteter Dinge wieder abfahren. Nun geht es abwärts und wir werfen einen letzten Blick auf die schöne Bergwelt.

An einem Aussichtspunkt halten wir noch einmal an, da wir in der Ferne einen markanten weißen Gipfel sehen. Der aufgestellten Informationstafel entnehmen wir, dass dies der Mount Baker mit einer Höhe von 3.288 Metern ist. Er liegt nordöstlich von Seattle. Auf der Tafel sehen wir auch das Dungeness Wildlife Refuge. Das ist dann unser morgiges Ziel.

Nun geht es zurück zum Hotel und wir verbringen den Abend wieder bei dem chaotischen Fernsehprogramm.

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