Ich werde bereits vor dem Klingeln des Weckers wach. Wir packen unsere Sachen zusammen und gehen zum Frühstück. Die beiden großen Koffer nehmen wir schon mit und bleiben doch prompt im Fahrstuhl stecken. Der Tag fängt ja gut an. Wir klingeln und nach einer Weile geht es weiter und die Türen des Fahrstuhls öffnen sich. Hurra, wir sind angekommen. Wir stellen die Koffer in die Nähe der Rezeption und gehen zum Frühstücksraum. Dieser ist brechend voll und wir finden nur mit Mühe ein Plätzchen. Wir sitzen mit einem belgischen Ehepaar zusammen und unterhalten uns ein wenig. Sie fahren ebenfalls mit dem Shuttle mit. Gegen halb sieben gehen wir auf unser Zimmer und holen die restlichen Sachen. Wir nehmen aber dieses Mal hin und zurück die Treppe bis zur dritten Etage.
Pünktlich um 7 Uhr geht es los. Der Bus ist sehr gut besetzt. Wir fahren über die Interstate, wo gerade die Sonne aufgeht. Zuerst ist blauer Himmel, was sich aber nun schnell ändert. Es kommen immer wieder Schneeschauer. Mir wird ganz mulmig zumute. Zwischendurch stehen wir nach einem Unfall im Stau. Dann geht es weiter und die Landschaft wird immer weißer. Nach ca. 2 ½ Stunden kommen wir bei Road Bear an. Wir hatten am Vortag ein kleines Schild mit dem Vermerk 2 B bekommen. Diese Schildchen teilen die Gruppen entsprechend ein. Da wir den Vertrag bereits unterschrieben haben und keine Anfänger mehr sind, geht die Übergabe recht schnell. Ein junger Mann übergibt uns die Schlüssel und wir schauen alles noch einmal genau an. Die großen Koffer kommen erst einmal wegen Platzmangels in den „Keller“, der recht groß ist. Da unser Kleiner gleich vorn links steht, können wir ohne rangieren losfahren.
Norbert bemerkt aber, dass der rechte Spiegel nicht richtig eingestellt ist. Wir suchen erst mal den Schalter für die automatische Einstellung. Da wir aber die anderen nicht länger blockieren wollen, fahren wir erst einmal los. Bei der nächstbesten Stelle halten wir an, und studieren die Anleitung. Trotz intensiven Suchens können wir keinen Hinweis finden.
Also fahren wir zurück und fragen den jungen Mann, der uns die Schlüssel übergeben hatte. Der meint, dass es bei den kleinen Wohnmobilen so etwas nicht gibt. Er stellt dann den Spiegel per Muskelkraft ein. Nun geht es aber endgültig los. Zuerst wollen wir zu dem Walmart in Goshen fahren. Unsere Susi hatte ich schon zuhause programmiert. Über Nebenstraßen (Susi liebt diese Straßen) fahren wir durch das Amish Gebiet. In manchen Gehöften sehen wir schmale schwarze Kutschen stehen. Es hat inzwischen wieder angefangen zu schneien und die Landschaft sieht so friedlich aus. Es ist kaum jemand auf der Straße zu sehen. Ab und zu begegnen wir einem Auto. Dann biegen wir wieder auf eine etwas größere Straße und uns kommt eine schmale schwarze Kutsche entgegen. Sie ist total geschlossen, man sieht niemanden, der sie lenkt, richtig unheimlich.
Nun erreichen wir den Walmart. Es stehen schon einige Wohnmobile auf dem Parkplatz. Für den Ersteinkauf brauchen wir ca. zwei Stunden. Es wird erst mal vieles in den „Keller“ gepackt und nun geht es los in Richtung Süden. Da es immer wieder Schneeschauer gibt, beschließen wir den ersten von mir ausgesuchten Campingplatz anzusteuern. Es ist der Honey Bear in Peru. Die Anmeldung ist noch offen und ein netter älterer Herr erledigt die Formalitäten. Er fährt mit uns zu der von ihm ausgesuchten Site. Sie hat Wasser- und Elektroanschluss. Das Wasser ist jedoch noch abgestellt. Da wir es bei der Kälte sowieso nicht nutzen können, ist das kein Problem. Da wir allein auf dem Platz sind, haben wir die Sanitäranlagen, die sehr gepflegt sind, ganz für uns allein.
Nun packen wir erst mal die persönliche Ausstattung aus. Es gibt zwei sehr schöne große und warme Decken. Das Beziehen ist allerdings in dem kleinen Wohnmobil recht schwierig. Aber dann ist es doch geschafft. Die nächsten zwei Stunden vergehen mit auspacken und einräumen.
Das Einräumen in die Schränke über dem Bett ist etwas schwierig. Die Schränke haben Klappen, die nicht arretiert werden können. Ich muss sie mit dem Kopf festhalten, damit ich mit beiden Händen die Wäsche einräumen kann. Da dies alles im Knien ist, muss ich des Öfteren eine Pause machen. Schließlich ist aber alles verstaut. Wir essen eine Kleinigkeit, schalten die Heizung auf Hochtouren und haben es nun erst einmal gemütlich.
Nun ziehen wir uns warm an, kuscheln uns in unsere Decken und fallen in einen tiefen Schlaf. Alles ist sehr ruhig.
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