Der Morgen ist wieder sehr sonnig aber kalt, gegen 6 Uhr sind es nur 2°C. Der Campingplatz liegt auf einer Höhe von 2.200 Metern. Wir heizen kräftig durch und stärken uns bei einem guten Frühstück. Wir freuen uns heute auf Santa Fe, denn wir haben extra den Umweg nach Norden gemacht. Ich habe gestern noch die Daten für die Parkplätze in unser Navi eingegeben und so fahren wir gegen 9 Uhr in die Stadt.
Der Verkehr hält sich in Grenzen und so erreichen wir schnell den Ort. Susi hat aber wieder ihren eigenen Kopf und lässt uns zu zeitig abbiegen. Wir fahren durch eine recht enge Straße. Es dauert etwas, bevor wir wieder auf die Hauptstraße kommen.
Aber an der eingegebenen Stelle finden wir leider keinen Parkplatz für unseren Kleinen. Wir drehen einige Runden und versuchen dann auf den von mir im Vorfeld ausgesuchten Platz zu fahren. Dann sehen wir einen recht großen leeren Platz. Wir fahren darauf und fallen fast um, als wir den Preis hören. Fünf Stunden sind genauso teuer, wie der ganze Tag (30$). Der teuerste Platz in unserem Leben. Dieser Platz ist aber dann auch fast voll, als wir zurückkommen.
Nun müssen wir uns erst einmal orientieren. Die Karte, die wir an der CG-Rezeption bekommen haben, ist nicht so aussagekräftig. Wir sehen aber die Basilica of St. Francis of Assisi. Es ist eine beeindruckende Kirche. Vor der Kirche stehen die Statue von Jean Baptiste Lamy, dem ersten Bischof der Diözese von Santa Fe und die von Kateri Tekakwitha, der ersten Indianerin, die heiliggesprochen wurde. Wir sehen uns die Kirche von innen an, die sehr schön mit Blumen geschmückt ist. Wahrscheinlich wird hier bald ein kirchliches Fest gefeiert. Sie gefällt uns sehr gut.
Ein Wegweiser führt uns zum Mittelpunkt der Stadt, der Plaza, wo schon allerhand Menschen unterwegs sind. Einige Sänger geben ihr Bestes und unter den Arkaden haben meist indianische Händler ihre Waren ausgebreitet. Der Weg führt uns weiter durch die Stadt mit vielen interessanten Gebäuden. Wir kommen an der Post vorbei, die eines der wenigen Gebäude im modernen Stil ist. Daneben steht das US Distrikt Court House, welches eher in einem klassizistischen Stil erbaut ist. Gleich gegenüber leuchtet das pinkfarbene Scottish Rite Masonic Center (Schulungscenter) mit Museum und Bibliothek der Freimaurer.
Nun tauchen wir aber wieder in die Straßen mit den normalen Pueblo Bauten ein. Wir möchten heute gern mexikanisch essen. Ein entsprechendes Restaurant ist schnell gefunden, von innen sieht es aber wieder wie ein Fastfood Lokal aus. Wir essen Tacos mit Hühnchen und Fleisch. Dazu gibt es schwarze Bohnen, die Norbert sehr gut schmecken. Da ich keine Bohnen mag, hat er hat das Glück, dass er meine mit essen kann.
Im Anschluss laufen wir weiter durch die Straßen und sehen, dass bald eine Rundfahrt beginnt. Es wird in einem offenen, überdachten Wagen gefahren und wir steigen gleich ein. Die Fahrt kostet 15$ pro Person und wir nehmen auf der letzten Bank Platz.
Zuerst fahren wir durch die Innenstadt, die wir ja schon zum größten Teil erlaufen haben. Dann geht es an der ältesten Kirche der USA vorbei, der San Miguel Chapel, die bereits 1610 erbaut wurde. Diese wollen wir uns dann später noch einmal genauer ansehen. Dann fahren wir am Capitol vorbei, wo die Bäume in voller Blüte stehen.
Das nächste Ziel ist das Künstlerviertel. Alle Häuser sind im Pueblostil errichtet und in den Außenanlagen sind die verschiedensten Kunstwerke zu bestaunen. Danach geht es durch teils enge Gassen an vielen ursprünglichen Häusern vorbei. Es geht weiter zum Museumshügel, wo vier verschiedene Museen ansässig sind. Diese sind zum Beispiel der spanischen Kolonialzeit, den Indianern oder internationaler Folklore gewidmet. Danach erreichen wir das Bildungsviertel, wo verschiedene High Schools und die Universität ansässig sind. Nun geht es zurück zum Ausgangspunkt unserer Rundfahrt. Es hat sich wirklich gelohnt, wurden uns doch Ziele gezeigt, die man nicht hätte erlaufen können.
Als Nächstes wollen wir uns die älteste Kirche und das älteste Haus etwas genauer ansehen. Es geht vorbei an vielen schönen und bunten Marktständen und Ateliers mit tollen Skulpturen. Zuvor trinken wir im Garten eines Restaurants einen Kaffee und essen Eis. Dabei beobachten wir das bunte Treiben um uns herum.
Die Kirche kann man für einen symbolischen Dollar betreten. Sie ist sehr schön restauriert. In dem ältesten Haus, das gleich gegenüber steht, ist ein Shop. Wir betrachten es nur von außen. Inzwischen ist es später Nachmittag und wir haben viel länger in Santa Fe verbracht als geplant. Nur gut, dass ich unsere Route verkürzt habe. Es war alles sehr interessant und ich denke man kann hier bestimmt noch mehr Zeit verbringen.
Auf dem Weg zum Parkplatz kommen wir nochmal am Plaza vorbei. Norbert versucht noch Ansichtskarten zu bekommen, ich mache eine kurze Pause am Rande des Platzes. Wir gehen nun zu unserem Kleinen zurück und fahren in Richtung Albuquerque. Die Fahrt geht überwiegend bergab, denn dieser Ort liegt ca. 700 m tiefer als Santa Fe. Nach etwa einer Stunde erreichen wir den KOA. Er ist recht gut gefüllt, aber wir bekommen einen schönen Platz direkt am Rande.
Ein Glück das wir am Rande stehen, denn zwischen den vielen großen Motorhomes wären wir sicher „verschwunden“.
Als ich die Mails checke, sehe ich, dass Torsten geschrieben hat. Er teilt uns mit, dass sie bereits heute in dem City of Rocks State Park übernachten wollten. Dieser war aber voll, sie haben noch einen Platz im Rockhound State Park mit Mühe bekommen. Da wir erst am Samstag da sein werden und das relativ spät, entscheide ich kurzerhand anders und reserviere einen Platz bei Demming. Also wird es leider nichts mehr mit einem Treffen. Inzwischen ist die Sonne untergegangen und wir gehen heute recht zeitig zu Bett. So eine Stadtbesichtigung mit vielen neuen Eindrücken macht müde.
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