22.04.2018 – Besuch des Valley of Fire

Schweren Herzens stehen wir bereits um 5 Uhr auf. Es wird gerade erst hell. Ich kann ja verstehen, dass wir zeitig im Valley of Fire sein müssen, aber so zeitig, da sind viele Camper ja noch gar nicht abgefahren. Na gut wir fügen uns und kurz vor sieben (der Drängler) fahren wir los. Am Himmel sind heute leichte Wölkchen zu sehen. Wir fahren am See entlang. Das zunehmende Licht gibt der Landschaft einen besonderen Reiz. Leider hat Mike heute wieder „Jagdwurst“ gefrühstückt und es bleibt keine Zeit, die Stimmung auf sich wirken zu lassen.

Als sich die Straße teilt, fährt Mike in Richtung Las Vegas, obwohl unsere Susi etwas anderes sagt. Nach einer Weile kommen wir aus den Bergen raus und fahren direkt auf Las Vegas zu. Wir sehen die Hochhäuser im leichten Dunst vor uns liegen. An einer Ausbuchtung der Straße können wir halten. Mike ist nicht mehr zu halten und rennt gleich über die Straße, um von einem Hügel die Stadt zu fotografieren. Wir machen natürlich ebenfalls Fotos und filmen den schönen Anblick.

Nun geht es hinein in die Stadt und an einer Tankstelle wollen wir gleich Gas tanken. Sie macht aber erst in zehn Minuten auf und Mike hat nicht die Geduld zu warten. Also fahren wir weiter. Es geht über die I-15 in Richtung Norden. Dann biegen wir ab zum Valley of Fire. Als wir die Berge erreichen sind sie zuerst grau und nehmen dann immer mehr die rote Farbe an.  Wir erreichen den Parkeingang und bezahlen erst einmal 10$. Es ist nicht mehr weit zum Campground und wir sind bereits um 9 Uhr da.

Die ersten zwei Plätze nebeneinander liegen direkt am Eingang. Unserer ist etwas schief und daneben ist eine Jugendgruppe. Wir beschließen uns einen anderen zu suchen. Wir finden einen schönen Platz und nehmen ihn Beschlag. Ich suche dann noch einen schöneren für Mike und Gladys und finde einen etwas von uns entfernt. Die Beiden ziehen dann ebenfalls um. Nun machen wir erst einmal die Registratur. Gladys meint, dass wir den Eintritt als Teil der Zahlung mit in den Umschlag stecken. Ich bringe dann die Umschläge zum Briefkasten.

Inzwischen drängelt Mike schon wieder zum los zu fahren. Eine halbe Stunde können wir noch heraushandeln. Wir rüsten uns für eine Wanderung (feste Schuhe, Kniebandage, Sonnencreme auftragen und Stöcke), was etwas Zeit braucht. Mike steht schon vor unserer Site. Ich will wie immer hinten einsteigen. Leider bin ich nicht so schnell und Mike fährt bereits los. Beide Seitentüren (die hintere Tür öffnet sich nach hinten und muss erst geschlossen sein, bevor man die vordere Tür schließen kann) sind noch offen. Norbert und Gladys schreien los. Ich halte mich krampfhaft an einem Griff fest und der Jeep kommt knapp vor meinen Füßen zu stehen. Gerade noch mal gut gegangen. Mike fragt zwar ob ich ok bin, aber Norbert ist er böse, weil dieser ihn so erschreckt hat. Die Stimmung ist nun auf dem Tiefpunkt.

Wir fahren am Visitor Center vorbei auf die White Dom Road. Wir halten auf dem Parkplatz und wollen den Petroglyph Canyon Trail gehen. Mike rennt bereits wieder vorne weg. Wir drei folgen ihm. Es ist eine wunderschöne Landschaft und man wird mit dem Fotografieren gar nicht fertig. Zuerst sind einige laut lärmende Touristen mit uns losgelaufen. Wir gehen etwas langsamer, bis sie um die nächste Ecke verschwunden sind. Nun können wir diese herrliche Landschaft richtig genießen.

An mehreren Felswänden sehen wir die Petroglyphen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sie sich über so einen langen Zeitraum gehalten haben, trotz Wind und manchmal auch Regen. Mike nimmt nun fast jeden Felsen mit, auf den man klettern kann, um seine Fotos zu machen. Eigentlich hat er es mit dem Herzen wie er uns im Januar geschrieben hat. Wir sprechen ihn und Gladys später darauf an, aber sie meinen nur, alles ist in Ordnung.

Nachdem wir das Ende des Canyons erreicht haben, laufen wir langsam den Weg wieder zurück. Inzwischen wird es immer wärmer. In dieser Beziehung hat Mike schon recht gehabt, dass man zeitig losfahren muss. Mein Plan war ja im Vorfeld zwei Nächte im Valley of Fire zu bleiben und nur eine Nacht am Lake Mead. Das hat Mike im Vorfeld dann einfach anders entschieden und zwei Nächte am Lake Mead gebucht. Die Stornierung hätte ja Geld gekostet.

Die Fahrt geht weiter und wir machen verschiedene Fotostopps. Es ist wirklich eine wunderschöne Landschaft. Am White Dom wollen wir noch eine Wanderung machen. Da meine Knie leider nicht so wollen wie ich, setze ich mich in die Picknickarea und beobachte die lustigen Streifenhörnchen. Nach ca. 40 Minuten sind die Drei zurück. Irgendwie ist die Stimmung heute sehr angespannt. Wir fahren dann zurück und halten wie gewohnt am Visitor Center. Gegen halb zwei sind wir wieder auf dem Campground. Nun wird erst einmal Siesta gehalten.

Ich setze mich an den Tisch und schreibe mein Tagebuch weiter. Plötzlich höre ich ein Geräusch, was wie eine große, laute Hummel klingt. Nun erkenne ich einen Kolibri, der versucht am Wasserhahn Tropfen aufzufangen. Es ist ein tolles Erlebnis diese kleinen Vögel in natura zu erleben. Bevor ich den Fotoapparat holen kann, ist er bereits verschwunden.

Gegen 16 Uhr kommt Mike vorbei, um uns zu einem Rundgang abzuholen. Da meine Knie ganz schön schmerzen,  verzichte ich drauf und die Drei ziehen allein los. Sie wollen sich die Petroglyphen am Eingang zum CG ansehen. Diese hatten wir  schon das letzte Mal besucht. Ich schreibe inzwischen an meinem Tagebuch weiter, denn ich habe viel nachzuholen. Wie Norbert dann erzählt ist Mike schon wieder irgendwo entschwunden und er war nur mit Gladys unterwegs.

Abends sind wir dann noch zum Dinner bei den Beiden eingeladen. Wir erzählen noch etwas und Mike drängelt dann zum Schlafengehen. Ist ja klar, wenn man morgens um vier aufsteht, ist man abends zeitig müde. Morgen wollen wir um acht Uhr losfahren.

Norbert und ich machen uns Gedanken, wie es generell weiter gehen soll. Immerhin haben wir noch fünf gemeinsame Wochen geplant. Dieser ständige Stress macht mich langsam fertig. Mike weiß, dass ich 2015 Burnout hatte und wir deshalb seinen Besuch um ein Jahr verschieben mussten. Ich habe ihn schon mehrmals gebeten, nicht so einen Stress zu machen. Ich habe aber das Gefühl, dass er dies noch forciert. Er hält sich an keine vereinbarte Zeit und drängelt ständig früher loszufahren. Mit seinem Charme versucht er dann abends immer die Wogen zu glätten. Im Moment wissen wir noch keinen Ausweg, wie es weiter gehen soll. 

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