Gegen 7 Uhr ist die Nacht für uns zu ende. Wir haben für heute Gladys und Mike um 8:30 Uhr zum Frühstück eingeladen. Die Abfahrt ist erst gegen 10 Uhr, die späteste seit wir mit den Zweien zusammen sind. Auf der Stadtautobahn ist heute Morgen viel Verkehr, überall wird gebaut und wir kommen nur langsam voran.
Die Fahrt wird erst entspannter, als wir nach Pahrump abbiegen. Die Landschaft wird schöner, als wir durch die Mountains Springs fahren. Der Pass liegt 1.600 m hoch und die Landschaft ist sehr schön. Dann geht es wieder hinab nach Pahrump, das nur 800 m hoch liegt. Wir sind bereits gegen 12 Uhr auf dem Campingplatz, den Mike im Vorfeld reserviert hatte. Die Stellplätze liegen wieder nebeneinander, aber alles ist wie bei den Privatplätzen recht eng beieinander.
Gladys fragt uns, ob wir zu einem Weingut wollen und wir sagen ja. Wir nehmen an, dass es dort eine Führung gibt. Gegen 13 Uhr fahren wir los und sind nach etwa einer halben Stunde an dem Weingut. Es sieht alles sehr gepflegt aus und an der Auffahrt stehen einige Weinstöcke. Mich interessiert schon, wie in der Wüste Wein wachsen kann. Wir werden von einer Dame mittleren Alters in einem schulterfreien Abendkleid und hochgesteckten Haaren empfangen. Wir kommen in einen recht gemütlichen Raum mit einem Tresen.
Am Tresen wird uns dann eine Liste mit Weinen übergeben, die wir nun verkosten können. Mike stellt uns als seine Freunde aus Deutschland vor und meint, dass wir, besonders ich nicht viel englisch verstehen. Nun sind wir bei der Verkostung fast abgeschrieben, denn sie redet ausschließlich mit Mike und Gladys. Den Wein können wir aber trotzdem verkosten. Es geht mit Weißwein los, dann gibt es den Rose Wein und zum Schluss den Rotwein. Alle Sorten werden aus einem Glas getrunken. Es wird nicht mal zwischen weißem und rotem Wein gewechselt. Die ganze Zeit stehen wir am Tresen, irgendwie hätte ich mir das etwas bequemer vorgestellt. Aber wie sagt Mike immer, „das ist Amerika“. Norbert hat ein wenig Bedenken wegen des Alkohols bei Mike, der ja schließlich noch fahren muss. Draußen ist es außerdem sehr heiß, über 30°C. Deshalb kauft er Plätzchen, damit der Alkohol etwas neutralisiert wird.
Hier eine Übersicht der Weinverkostung:
- Champagne Brut weiß
- Chardonnay weiß
- Serenity weiß
- Harmony rose
- Merlot rot
- Cabernet Sauvignon rot
- Burgundy rot
- Sparkline rose
- Red Ginger (Mix aus verschiedenen Sorten)
Der Punkt 9 fällt aus, da irgendetwas mit ihrer Wasserleitung nicht funktioniert. Mike und Gladys und wir kaufen dann je zwei Flaschen Wein. Der Burgunder war der Wein, der am besten geschmeckt hat.
Nun fahren wir noch Wasser kaufen und tanken den Jeep auf. Dann geht es zurück auf den Campingplatz. Wir verabreden uns dann am Swimmingpool. Wir haben den Pool fast für uns und es ist eine angenehme Abkühlung.
Eigentlich wollten wir die beiden heute zum Abendessen einladen, aber Mike möchte unbedingt zum Chinesen. Das Lokal haben wir schon im Vorbeifahren gesehen, also ist heute nicht mit einem Herumirren zu rechnen. Gegen halb sieben fahren wir los. Auf dem Parkplatz stehen jede Menge Autos, also scheint das Essen gut zu sein. Es ist so etwas wie Brunch. Für 10 $ können wir uns am Buffet bedienen und so viel essen wie wir wollen. Die Gaststätte selbst ist nicht allzu gemütlich, denn die Tische sind wie in einem Fastfood Lokal. Das Essen schmeckt aber sehr gut, vor allem, weil man von vielem kosten kann. Man kann uns anschließend fast aus dem Lokal „rollen“, so voll sind wir. Es war auf jeden Fall mal eine Abwechslung beim Essen.
Wir sind dann wieder schnell zurück auf dem Campingplatz und spielen draußen eine Runde „Mensch ärgere Dich nicht“. Mike scheint sich nun auch bezüglich der Route informiert zu haben. Er meinte, dass wir über Bakersfield fahren müssen und er hätte auf dem Campingplatz schon reserviert. Dann erzählte er uns noch, dass wir nicht zum Mount Saint Helens (Norberts absolutes Wunschziel) fahren können, ein Freund hätte ihm gesagt, dass dort wegen Schnee gesperrt ist. Er schickt mir dann noch einmal seine geänderte Route. Eigentlich sind alle unsere Wunschziele gestrichen. Dazu gehören der Lake Tahoe, der Crater Lake und auch der Mount Saint Helens. Das müssen wir dann erst mal verdauen.
Die Route soll jetzt so aussehen (vielleicht möchte jemand mal so fahren):
- 1 Nacht Death Valley
- 1 Nacht Bakersfield
- 2 Nächte Yosemite
- 1 Nacht Sacramento
- 1 Nacht Redding
- 1 Nacht Weed Vetereans Memorial CA
- 2 Nächte 7-Feathers Casino OR
- 3 Nächte Waxmyrtle Creek – Florence OR
- 3 Nächte Tillamook OR
- 2 Nächte Skamokawa WA
- 2 Nächte Chehlais Thousand Trails
- 1 Nacht vor Abgabe bei einem Freund
Die letzte Nacht bei seinem Freund ist schon mal nicht so günstig, da wir ja das Wohnmobil abgabefertig machen müssen. Die Abgabe muss bis 10 Uhr erfolgen und wir müssen noch eine Möglichkeit zum dumpen finden. Unseren Vorschlag einen Campground in der Nähe der Abgabestation für den letzten Tag zu nehmen, lehnt er ab. Mit einem etwas mulmigen Gefühl gehen wir schlafen.
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