27.04.2018 – Fahrt ins Death Valley

Der heutige Tag beginnt wieder um sechs Uhr. Jeder frühstückt für sich allein und um 8 Uhr geht es los. Wir freuen uns aufs Death Valley und auf ein Wiedersehen mit dem Zabriskie Point, der uns das letzte Mal so beeindruckt hat. Mit Mike haben wir darüber schon im Vorfeld gesprochen. Der Himmel ist wolkenlos und es sind angenehme 17°C. Auf Anraten von Mike tanken wir noch einmal voll, auch wenn es sich nicht lohnt, aber in Kalifornien sind die Preise um einiges höher.

Nun geht es Richtung Death Valley immer bergab. Die Landschaft ist wieder sehr interessant. Am Eingangsschild des Parks wird angehalten und fotografiert. Wir müssen wieder „frech“ hinter dem Schild vorsehen, dass sind seine Lieblingsmotive. Dann geht es hinab ins Tal und Mike fährt an unserem Lieblingsaussichtspunkt vorbei, was uns erst einmal ärgert. Aber wir denken, dass wir vielleicht später mit dem Jeep noch einmal hierher kommen.

Der nächste Stopp ist das Visitor Center, wo wir bereits gegen 10 Uhr sind. Gladys und Mike sind sauer, dass der von ihnen bevorzugte Platz geschlossen ist.  Ich vermute mal dass es der Sunset CG war, denn hier stand ein Schild „closed“. Nun fahren wir erst mal zum Furnace Creek CG, der gleich neben dem VC liegt. Mike fragt uns, ob wir full-huck-up wollen. Wir sagen ihm, dass wir das möchten wegen der Klimaanlage, denn es ist mittlerweile furchtbar heiß. Wir suchen uns einen Platz, der nicht reserviert ist. Die Beiden suchen sich zuerst einen anderen Platz ohne Strom. Nach einiger Zeit bekommen sie wahrscheinlich mit, wie heiß es ist und kommen doch noch zu den Komfortplätzen. Wir schließen alles an und stellen fest, dass es bereits 38°C sind. 

Gegen 11 Uhr fahren wir los, nachdem Mike erst ein längeres Schwätzchen mit seinen Nachbarn gehalten hat. Immerhin haben wir dadurch Zeit, uns etwas frisch zu machen. Zuerst geht die Fahrt zum VC, um unsere Plätze (36$) zu bezahlen. Dann geht es los. Gladys sitzt mit der Karte hinter Mike und sagt ihm, wie er fahren muss. Wir sind gespannt, was sie ausgesucht haben. Eine Vorabinformation haben wir nicht erhalten. Es geht zuerst in Richtung Westen und dann in Richtung Norden. Leider fahren wir aus dem Death Valley heraus und sind wieder in Nevada. Dann biegen wir nach Rhyolite ab. Dies ist eine Geisterstadt, die um 1900 ihre Blütezeit hatte.

Die Änderung des Straßenbelages zeigt die Grenze zu Nevada.

Wir sind erst einmal enttäuscht, gibt es doch im Death Valley so viele schöne und interessante Ziele, die man sich mit dem Jeep ansehen kann. Nun sehen wir uns die Ruinen an und Mike ist in seinem Element. Wir versuchen, wenigstens etwas Begeisterung zu zeigen.

Nach einer Weile fahren wir noch zu der künstlerischen Ausstellung am Ende des Ortes. Hier stehen lauter „Geisterhüllen“ in die wir uns stellen, damit Mike seine interessanten Fotos bekommt. Zu einer anderen Zeit hätten wir das zwar sicher gut gefunden, aber heute sind wir irgendwie nicht in der richtigen Stimmung.

Dann fahren wir weiter nach Beatty, einer kleinen Gemeinde in Nevada. Mike steuert als Erstes eine Tankstelle an. Später gehen wir Mittagessen in ein kleines, einfaches Fastfood Lokal. Es schmeckt sehr gut. Danach fahren wir zurück zum Campingplatz, den wir gegen 15 Uhr erreichen. Als wir aus dem Jeep steigen, habe ich das Gefühl von einem heißen Fön angeblasen zu werden. Es sind inzwischen 42°C und es weht ein starker Wind. Nun sind wir richtig froh, einen Platz mit Strom zu haben. Bei laufender Klimaanlage machen wir Siesta. Heute Abend will uns Mike etwas ganz besonderes zeigen. Er möchte mit uns einen tollen Sonnenuntergang erleben.

Hier sieht man, wie der Wind geht.

Um 18 Uhr fahren wir los in Richtung Zabriskie Point. Gladys sagt Mike wieder, wie er fahren muss. Leider fährt er wieder daran vorbei. Ich frage ihn, ob wir nicht mal  anhalten können, aber ich bekomme nur ein „nein“ zu hören. Kurz dahinter biegt er ab in den Twenty Mule Team Drive. Diese Strecke ist hauptsächlich für Jeeps geeignet, Wohnmobile sollten hier möglichst nicht fahren. Es ist eine unbefestigte One Way Strecke. Nun eröffnet sich uns eine grandiose Landschaft mit den unterschiedlichsten Farben und Steinformationen. Wir machen viele Stopps und die untergehende Sonne taucht alles in ein wunderbares Licht.

An einem Punkt fährt Mike von der Fahrbahn ab und hält an. Wir steigen aus und schauen uns um. Mike sagt Gladys sie möchte doch die Flasche Wein holen. Ich denke, das ist ja mal eine wirklich schöne Idee von Mike. Gladys bringt die Flasche und ein Glas dazu. Mike nimmt beides und setzt sich auf einen Stuhl, der hier herum liegt und lässt sich erst einmal ausgiebig fotografieren. Die Flasche Wein ist leer und praktisch nur eine Attrappe. Also habe ich ihn wieder überschätzt. Nach dieser „Fotoorgie“ sehen wir uns noch etwas um und machen schöne Fotos. Etwas entfernt ist ein alter Stollen zu sehen, den Mike, Gladys und Norbert sich von außen näher betrachten.

Dann geht die Fahrt weiter durch den Canyon. An einer anderen Stelle halten wir an. Mike und Norbert klettern auf einen Hügel, den ich nur zur Hälfte erklimme. Es geht ein sehr starker Wind und Norbert setzt sich oben hin, damit er nicht weggewedelt wird. Langsam geht nun die Sonne unter und taucht die Berge in rötliche Farben. Im Osten ist bereits der Vollmond zu sehen. Als die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, fahren wir den Drive bis zum Ende weiter.

Dann geht es zum Campground zurück und Mike fragt, ob dies nicht eine tolle Alternative zum Zabriskie Point war. Es war schon ein sehr schöner Trip und wir sind froh, wenigstens etwas Schönes vom Death Valley gesehen zu haben. Die ganzen Umstände hinterlassen aber trotzdem einige „Wermutstropfen“. Nachdem wir am Campground angekommen sind, trinken wir noch eine Flasche Wein zusammen und Mike versprüht wieder seinen ganzen Charme. Es ist manchmal schwierig, ihm richtig böse zu sein. Aber trotzdem ist im Laufe der Fahrt schon viel zu viel passiert. Da es morgen wieder zeitig losgeht, ist bald die Nachtruhe angesagt.

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