Am heutigen Tag wollen wir Elvis „besuchen“. Gegen halb 10 verlassen wir den Campingplatz und fahren direkt nach nebenan auf den Parkplatz. Da wir auf dem CG übernachtet haben, ist der Parkplatz für uns kostenlos. Im Moment ist er noch sehr leer. Wir sehen hinter dem Zaun noch das Wohnmobil von Karin und Torsten stehen, die wir bald wieder sehen werden.
Nun gehen wir zum Eingang und holen uns Karten. Wir entscheiden uns für die zweitteuerste Tour, die 53,80 $ für Senioren kostet. Manchmal hat es eben sein gutes, etwas älter zu sein, wir sparen 5$ pro Person. Zuerst geht es in einen Kinoraum, wo ein Film über Elvis läuft. Danach müssen wir uns an eine lange Schlange anstellen. Jeder bekommt ein Tablett mit Kopfhörern. Man kann hier die entsprechende Sprache einstellen, was auf unserer weiteren Fahrt sehr selten passiert. Als nächstes müssen wir eine Kontrolle durchlaufen. Norbert soll seine Kamera an der Rezeption abgeben. Ich trete aus der Reihe und warte. Nach einiger Zeit kommt er zurück und meinte, an der Rezeption wollen sie die Kamera nicht. Er steckt sie in die Tasche und wir stellen uns wieder in die Schlange. Dieses Mal können wir passieren, irgendwie merkwürdig diese Verfahrensweise.
Wir müssen einige Zeit warten, bis wir mit dem Bus mitkommen. Es geht über die Straße zur Ranch. Hier dauert es eine Weile, bis wir das Haus betreten können. Wir kommen direkt ins Wohnzimmer und das Esszimmer. Wie nicht anders zu erwarten, sieht man hier den Reichtum und den Charme der 60er und 70er Jahre. Die Küche, das Dschungelzimmer, das Musikzimmer und viele andere Räumlichkeiten werden uns gezeigt. Leider ist recht viel Gedränge und es geht sehr langsam vorwärts. In den Nebengebäuden sind ebenfalls noch verschiedene Räumlichkeiten. Vorbei geht es am Außenpool zu dem Inspirationsgarden. Hier sind die Gräber der Familie zu sehen.
Dann geht es zum Shuttle, der uns zurück bringt und an der Ausstellung seiner Fahrzeuge hält. Diese Halle ist sehr groß und mit sehr vielen verschiedenen Fahrzeugen gefüllt. Es sind alle möglichen Automarken vertreten. Motorräder, Boote usw. sind zu sehen. Ein Raum ist seiner Armeezeit in Deutschland gewidmet. Ein weiterer Raum ist den Künstlern gewidmet, mit denen Elvis zusammen gearbeitet oder gefördert hat. Man kann hier sehr viel Zeit verbringen. Uns hat es hier trotz allem Gedränge gut gefallen. Ich hätte in meiner Jugend nie gedacht, dass ich mal so etwas zu sehen bekomme.
Wir gehen zum Parkplatz und wollen noch mal in die Stadt fahren. Es geht durch einen Teil der Stadt, wo die Bauweise ziemlich chaotisch ist. Unser Ziel ist das Lorraine Motel, auf dessen Balkon Martin Luther King 1968 ermordet wurde. Das Museum hätte uns schon sehr interessiert. Leider fanden wir dort keinen Parkplatz. Einige Straßen weiter finden wir einen großen Platz, der aber nur per Kreditkarte bezahlt werden kann und nicht bewacht ist. Außerdem steht nur noch ein Auto hier und die Gegend sieht nicht sehr vertrauenerweckend aus. Da uns alles etwas zu unsicher ist, entschließen wir uns, weiter zu fahren. Es geht nun durch die Downtown zur Interstate und ich halte einige Eindrücke auf Film fest. Irgendwie haben wir keine Lust auf Stadt.
Da wir am morgigen Tag wieder eine größere Strecke vor uns haben, wollen wir diese etwas abkürzen und fahren Richtung Süden. Neben der Straße sehen wir immer mal überschwemmte Gebiete, was wahrscheinlich mit dem Mississippi zu tun hat, der im Frühling Hochwasser führt. Die langweilige Interstate fordert ihren Tribut und Norbert wird müde. Also fahren wir kurzerhand ab und machen eine Pause. Parkplätze sind auf den Interstates Mangelware.
Anschließend geht es weiter bis zum Enid Lake. Hier hatte ich mir den Sunrise RV Park ausgesucht. Wir finden ihn, aber er hat nur 17 Sites und war mit Dauercampern voll belegt. Wir fahren weiter Richtung Osten und biegen dann zu dem State Park ab. Nun geht es wie auf einer Achterbahn bergauf und bergab. Es sind einige Meilen bis zu dem Park. Links und rechts sind hübsche Einfamilienhäuser, die teilweise an kleinen Seen liegen.
Nun erreichen wir den Enid Lake und melden uns im Visitor Center. Neben dem Campingplatz gibt es hier noch einen großen Freizeitbereich. Man sagt uns, dass wir uns einen Platz aussuchen und diesen dann hier melden sollen. Wir fahren nun zu dem Campground und suchen uns einen Platz. Viele Plätze sind bereits belegt und einige haben eine Reservierung. Eine ältere Frau, die der Host ist, hilft uns bei der Suche und wir finden einen wunderschönen Platz (full hook up) mit Blick auf den See. Die Plätze liegen alle im lichten Wald und haben Seeblick. Norbert läuft am See entlang zum Visitor Center und erledigt die Formalitäten.
Der See ist ebenfalls von Hochwasser geprägt, manche Bäume stehen im Wasser. Nun genießen wir die himmlische Ruhe, nur die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und es ist angenehm warm 25°C. Jetzt kommt richtiges Urlaubsfeeling auf. Wir freuen uns schon auf morgen, wenn es in Richtung Natchez geht.
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