2. Juni – Fahrt nach Durango

Gegen halb vier werde ich bereits munter, denn ich friere. Na ja, wir sind ja auch 2.550 m hoch. Ich ziehe mir etwas Warmes an und schlafe weiter bis halb sechs. Nun schalten wir erst einmal die Heizung an, damit es etwas gemütlicher wird. Die Sonne scheint bereits von einem wolkenlosen, herrlich blauen Himmel. Es ist wunderbar still, nur die Vögel singen in den höchsten Tönen.

Da es noch recht kalt ist, frühstücken wir im Wohnmobil. Draußen hoppelt ein Hase vorbei. Gegen acht Uhr machen wir uns zur Abfahrt fertig. Inzwischen sind auch unsere Nachbarn aufgestanden und trinken vor dem Wohnmobil ihren Kaffee. Nun wird es doch nichts mehr mit einer schnellen Abfahrt, denn wir haben uns doch noch viel zu erzählen. Inzwischen kommt der Rancher vorbei und fragt uns, was unser heutiges Ziel ist. Unsere Nachbarn wollen zum Arches fahren und wir den Million Dollar Highway über Silverton nach Durango.

Da meint der Rancher, dass dies nicht geht. Der Pass ist wegen Bauarbeiten ab heute geschlossen. Ja das ist Pech, also die Karte hervorholen und Alternativen suchen. Es bleibt nur die Möglichkeit, kurz vor Ouray auf die 62 abzubiegen und anschließend über die 145 in Richtung Cortez zu fahren. Der Rancher kommt noch einmal vorbei und meint nach Rücksprache mit dem Verantwortlichen, dass der Pass nur für eine Stunde am Tag geöffnet wird, aber wann das ist, könne man nicht sagen. Also fahren wir die andere Strecke. Wir bedanken uns für den Hinweis und verabschieden uns von unseren Nachbarn. Es ist bereits neu Uhr als wir losfahren. Ein Reh “verabschiedet” uns am Ausgang des Campingplatzes. Es hat uns hier sehr gut gefallen.

Die Fahrt führt uns durch das hübsche Städtchen Monroe und wie biegen nach Süden ab. Wir fahren immer in Richtung der schneebedeckten Berge. Kurz vor Ouray müssen wir nach Westen, auf den Hwy 62 abbiegen. Es geht stetig bergauf. Die Landschaft ist wunderschön und die weißen Berge rücken immer näher. Dann geht es wieder bergab in ein grünes Tal mit dunkelroten Felsen. Das zarte Grün des Frühlings mit vielen bunten Löwenzahnblüten bildet einen herrlichen Kontrast.

Nun erreichen wir den Hwy 145 und es geht nach Süden. Wir fahren entlang des San Miguel Rivers, der sich zwischen roten Felsen hindurchschlängelt. Im Hintergrund sind die weißen Spitzen des Hochgebirges zu sehen. Es ist eine faszinierende Landschaft. An verschiedenen Aussichtspunkten machen wir  Halt. Hinter Mountain Village geht es steil bergauf zum Lizard Head Pass mit einer Höhe von 3.116 m.

Wir sind mitten zwischen den schneebedeckten Bergen auf einer Hochebene. Dann geht es wieder steil bergab hinunter in das liebliche Tal des Dolores Rivers. Der Frühling hat hier überall Einzug gehalten und es blüht und grünt um die Wette. Bei Dolores verlassen wir den Fluss und fahren durch ein Gebiet mit vielen Ranches.

Dann geht es über den Hwy 160 in Richtung Durango. Es ist wieder  eine Höhe von 2.500 m zu überwinden. Kurz vor Durango biegen wir ab zum Lightner CG, den ich bereits vorgebucht habe. Er liegt idyllisch in einem Tal, das von einem kleinen Fluss durchzogen wird. Wir werden freundlich begrüßt und von Tom an unseren Stellplatz gebracht. Wir schließen alles an und dumpen erst einmal. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm.

Dann gehe ich noch einmal hinauf zur Rezeption (jede Menge Stufen), denn nur hier hat man WLAN. Es werden erst mal Mails gecheckt und beantwortet. Anschließend machen wir es uns unter den Bäumen gemütlich. Einige Kinder planschen im Bach, der viel interessanter ist als der Pool.

Gegen halb acht wird es bereits dunkel und immer kühler. Den restlichen Abend verbringen wir dann im Wohnmobil. Das Wetter war heute wieder sehr sonnig und angenehm warm.

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