21. Juni – Rocky Mountain NP

Wir stehen gegen halb sieben auf und der Blick aus dem Fenster zeigt uns einen blauen Himmel. Die Nacht war sehr mild. Man hört den regen Zugverkehr und ab und zu ein Tuten von weitem. Die Vögel zwitschern munter vor sich hin und der Pfau aus dem kleinen Zoo ist mit seinen eindeutigen Lauten zu hören.

Gegen neun Uhr fahren wir los, vorbei an dem schönen Nationalmonument in Richtung Süden. Uns umgibt nun wieder die weite, endlose Prärie. Ab und zu sieht man einzelne Ranches und viele Weideflächen mit Kühen. Es geht immer nach Süden bis zu der I-80. Hier biegen wir nach Westen in Richtung Cheyenne ab.

Nach etwa 60 Meilen erreichen wir diese Stadt. Die Prärie ist nun zu Ende und wir fahren an vielen Industriegebieten vorbei. In Loveland biegen wir dann in Richtung Estes ab. Die Berge sind schon zu sehen. Über breite Straßen und viele Ampeln schieben wir uns durch den Verkehr.

Endlich verlassen wir den Ort und kommen in unsere geliebten Berge, die sich aber ganz schön in Wolken gehüllt haben. Am Ufer des Big Thompson Rivers geht es nun durch eine schöne Schlucht bergauf. Dieser interessante Fluss hat vor einem dreiviertel Jahr seine ganze Macht gezeigt. Überall sind noch Zerstörungen zu sehen. Viele Häuser am Fluss sind nur noch Ruinen oder es fehlt der untere Teil des Hauses. Viele Steine wurden freigelegt. Überall wird noch daran gearbeitet, die Schäden zu beseitigen. Die Uferbefestigungen wurden zum Teil ebenfalls weggespült.

Die Landschaft hier ist sehr schön und man kann nur hoffen, dass sich so etwas nicht noch einmal wiederholt. Nun erreichen wir Estes und müssen uns durch starken Verkehr quälen. Es sind Massen an Menschen und Autos unterwegs, nach dieser Einsamkeit bisher, ist das sehr gewöhnungsbedürftig. Endlich lassen wir den Ort hinter uns und fahren in den Nationalpark ein. Ein Ranger kontrolliert vorab, wer bereits einen Pass hat und wir können gleich auf der rechten Spur vorbeifahren. So lassen wir die lange Schlange am Eingang schnell hinter uns.

Die ersten Deers sehen wir gleich neben der Straße. Dann kommt auch schon die Abfahrt zum Campingplatz. Am Eingang steht bereits das Schild “Full”. Aber wir haben ja zum Glück reserviert. Ein sehr netter älterer Ranger fertigt uns gleich ab und gibt uns noch verschiedene Hinweise. Dann fahren wir zum Loop A und müssen kurz stoppen, da ein Hirsch mit einem sehr schönen großen Geweih die Straße für sich entdeckt hat. Dann entscheidet er sich doch für die Wiese und wir können zu unserem Platz fahren.

Dieser ist etwas schief, aber mit Leveln bekommen wir Monti einigermaßen gerade zum Stehen. Wir haben einen herrlichen Blick über die Wiese zum Wald und den Bergen. Der nächste Stellplatz ist relativ weit entfernt. Nach dem langen Fahrtag wollen wir nur noch die Ruhe und die Natur genießen. Dann kommen noch vier Rehe und grasen in aller Seelenruhe nicht weit von uns entfernt. Wo hat man schon mal die Möglichkeit, mit Rehen Abendbrot zu essen. Den Rest des Abends verbringen wir gemütlich im Wohnmobil, denn es wird wieder recht frisch. Wir freuen uns auf den morgigen Tag, wo wir etwas wandern wollen.

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