Lange haben wir diese Reise schon geplant und heute geht es endlich los. Die Route wurde bis ins Detail ausgearbeitet und die Hälfte der Campingplätze gebucht. Im Vorfeld war oft von Streiks des Bodenpersonals die Rede. Zum Glück war aber kein Streik für den Samstag geplant. Etwas Sorgen machte uns noch die kurze Umsteigezeit in Zürich, aber wir lassen das jetzt auf uns zukommen.
Ich stehe um 5:30 Uhr auf, Norbert bereits um 4:30 Uhr. Das Reisefieber hat uns voll erwischt. Wir packen die letzten Dinge noch ein und wiegen noch mal vorsichtshalber die beiden Koffer. Wir frühstücken und essen die letzten Reste. Um 7:45 Uhr packen wir die Sachen in unser Auto und fahren zu unserem Sohn. Er fährt uns dann mit unserem Auto nach Tegel. Mehrere Baustellen in Mitte müssen wir umfahren, aber wir haben genug Zeit. Unser Auto wird für die nächsten vier Wochen vor dem Haus unseres Sohnes verbringen. Um 8:30 Uhr sind wir am Flughafen. Dies ist jetzt der letzte Abflug für uns, den wir vom Flughafen Tegel machen. Es ist also ein Abschied. (haben wir gedacht)
Inzwischen ist der Flughafen aber nun doch Geschichte, allerdings viele Jahr später. Wir sind noch dreimal von hier abgeflogen. Er wurde erst im Oktober 2020 eröffnet.
Eine Mitarbeiterin von Swiss Air sagt uns, dass wir auch am Schalter B24 bei der Lufthansa unser Gepäck abgeben können. Wir suchen den Schalter auf und werden gleich unser Gepäck los. Nun gehen wir zurück zum Schalter von Swiss Air. Hier beginnt um 9:20 das Einchecken und wir gehören zu den Ersten.
Unser IPad muss einem Extratest unterzogen werden, aber der Rest verläuft ohne Probleme. Nun haben wir eine Stunde Zeit. Aber man sollte die Schweizer Pünktlichkeit nicht unterschätzen. Wir starten zehn Minuten früher und landen ebenfalls vor der Zeit. Uns ist dies nur recht. Nun müssen wir vom Terminal A zu Terminal E26. Den Abflugterminal konnten wir bereits im Flugzeug über die Informationen auf unserem Bildschirm sehen.
Über lange Gänge und Laufbänder geht es durch das Gebäude. Ich wusste nicht, dass der Flughafen so groß ist. Zu dem Terminal E müssen wir mit einer kleinen U-Bahn fahren. Vorher geht es noch einmal zur Kontrolle. Am Zugang zu den Gates in die USA steht eine sehr lange Schlange. Wir sind etwas unsicher, da die Zeit läuft.
Ich spreche einen Mitarbeiter an und er erklärt mir, dass das Flugzeug erst startet, wenn alle Passagiere noch einmal befragt wurden. Dies schreibt die Einreisbehörde der USA vor. Also stellen wir uns geduldig an und es geht nun doch recht zügig. Von uns will man nur wissen, ob wir bereits einen Rückflug gebucht haben und wie lange wir bleiben.
Nun können wir an Bord und sind fast die letzten Passagiere. Die Sitzreihe am Fenster hat nur zwei Plätze, was sehr schön ist, denn so kann man des Öfteren mal aufstehen, ohne jemanden zu belästigen. Pünktlich fährt unser Flugzeug vom Gate, aber wir stehen etwa eine Viertelstunde in der Warteschleife bis wir starten können. Nun hebt der große Vogel ab und wir gewinnen schnell an Höhe.
Der Flug wird etwa zwölf Stunden dauern. Ich bin jetzt schon müde, denn es ist bereits ein langer Tag. Wir bekommen einen kleinen Snack und anschließend gibt es Mittagessen, das aus gebratenem Hühnchen mit Nudeln, einem Schälchen Salat, einem Brötchen, Butter, Käse und einem kleinen Stück Kuchen besteht.
Der Flug führt uns über England, Schottland und südlich von Island vorbei. Wir überqueren den Atlantik und fliegen über den Süden von Grönland. Als wir das amerikanische Festland erreichen, werden wir kräftig durchgeschüttelt. Ab und zu schlafe ich immer mal für kurze Zeit. Zwischendurch wird uns mal ein Sandwich, etwas zu Trinken und ein Eis gereicht. Nach etwa zehn Stunden bekommen wir noch ein Stück Pizza.
Auf dem Bildschirm kann ich verfolgen, wie wir Edmonton, Banff und Cranbrook überfliegen. Da werden wieder alte Erinnerungen wach. Wir sehen, dass der Winter diesen Landstrich noch fest im Griff hat. Endlich nach zwölf Stunden Flug landen wir um 17:20 Ortszeit in San Francisco.
Nun geht es wieder über lange Gänge und Laufbänder. Im Flugzeug mussten wir wieder ein Formular ausfüllen und dieses bei der Passkontrolle vorlegen. Doch zuerst wartete eine lange Schlange. Nachdem wir endlich an der Reihe sind, wird jeder von uns fotografiert und alle Fingerabdrücke werden abgenommen. Die Pässe werden eingescannt und abgestempelt. Endlich wieder mal ein Stempel im Pass. Wir gehen weiter und die Pässe und das Formular werden nochmals kontrolliert. Man fragt uns noch, ob wir Früchte einführen. Nun können wir endlich zum Gepäckband.
Wir sehen schon unseren ersten Koffer, der zweite dreht noch eine Ehrenrunde. Nun kommen wir zu einer weiteren Kontrolle und unsere Koffer und alle Sachen einschließlich wir werden durchleuchtet. Es geht aber recht zügig. Das ausgefüllte Formular wird uns nun abgenommen und wir dürfen endlich zum Ausgang.
Leider empfängt uns San Francisco bei strömenden Regen. Wir gehen zur Haltstelle der Shuttlebusse und schauen erst einmal etwas ratlos. Ein freundlicher Inder erklärt uns erst einmal, dass wir uns die Nummer unseres Hotels auf einer Liste suchen müssen und dann dort anrufen sollen. Wir tun dies und müssen einige Zeit warten. Es kommen verschiedene Busse der Holliday Inn Hotels, aber bei Nachfrage ist keiner von unserem Hotel dabei.
Endlich nach ca. einer halben Stunde haben wir Glück und können mitfahren. Die meisten Busse werden von asiatischen Amerikanern gefahren. Die Fahrt dauert nicht lange und wir erreichen unser Hotel. Ein sehr netter asiatischer Mitarbeiter empfängt uns. Norbert fragt ihn, ob wir morgen früh hier telefonieren können. Er verspricht uns, dies für uns zu erledigen.
Wir bekommen Zimmer 506, also in der fünften Etage. Wir steigen in den Fahrstuhl und wundern uns, dass er nicht los fährt. Schließlich kommen wir dahinter, dass man die Zimmerkarte dafür nutzen muss. Endlich schaffen wir es und es geht nach oben. Hier haben wir einen schönen Überblick über die hell erleuchteten Hotels in der Nähe des Flughafens. Leider regnet es immer noch sehr stark.
Wir machen uns frisch und gehen in das Hotelrestaurant zum Abendessen. Dort bekommen wir einen Tisch, der in den USA typisch ist, mit tiefen und engen Sitzen. Sie sind etwas gewöhnungsbedürftig. Da es für uns schon eine fortgeschrittene Zeit ist, essen wir nur einen Cesar Salat, der sehr gut schmeckt. Aber nun sind wir mehr als 24 Stunden auf den Beinen und wir fallen todmüde ins Bett.
Views: 799
Entdecke mehr von Interessante Orte und Landschaften
Subscribe to get the latest posts sent to your email.