Die Slawenburg Raddusch ist eine ehemalige Fluchtburg und wurde weitgehend originalgetreu nachgebildet. Sie ist eine von etwa 40 Wallanlagen, die es in der Niederlausitz gab. Sie stammt aus dem 9. und 10 Jahrhundert und wurde von den Lusitzi, einem slawischen Stamm erbaut. Da überwiegend Holz für den Bau verwendet wurde, musste sie etwa alle 40 Jahre erneuert werden. Sie war von einem etwa 5,50 Meter breiten Wassergraben umgeben. Sie diente überwiegend als Schutz der Bevölkerung bei kriegerischen Auseinandersetzungen. Ende des 10. Jahrhunderts nach Unterwerfung der Lusitzi wurde die Burg aufgegeben und verfiel. Der Platz war bereits im 19 Jahrhundert bekannt und die ringförmige Erhöhung war noch vorhanden. Ausgrabungen zeigten, dass hier nicht nur Slawen gelebt haben, sondern auch Germanen im 5 und 6. Jahrhundert. Außerdem wurden Keramikscherben gefunden, die darauf deuten, dass es hier bereits 700 vor Christi eine Siedlung gab. Als 1990 der Tagebau der Kohleförderung gestoppt wurde, baute man die Burg stellvertretend für viele durch den Kohleabbau verloren gegangen Kulturgüter, wieder auf. Das heutige Museum zeigt die 12.000 Jahre alte Siedlungsgeschichte der Lausitz. Der Burghof dient als Terrasse des Restaurant und für Kulturveranstaltungen. Im Jahr 2020 wurde die Anlage umgebaut und hat jetzt wieder geöffnet. Das interessanteste Ausstellungsstück ist der „Götze von Raddusch“, der in einem Brunnen gefunden wurde. Von der Autobahn 15 in Richtung Forst kann man die Burg gut erkennen.
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Ein Kommentar zu “Slawenburg Raddusch”