Zur Besichtigung des Hoover Dam müssen wir heute wieder zeitig aufstehen. Es geht bereits um 8 Uhr los. Da ich wieder am Eingang „rausgeschmissen“ werden soll, darf ich vorn sitzen. Mike hat sein Navi heute nicht eingeschaltet. Ich wundere mich, warum er an der Abfahrt vorbei fährt. Ich denke, dass er zuvor noch wo anders hin will. Aber nachdem wir über die Brücke gefahren sind, merkt er, dass er sich verfahren hat. An der nächsten Abfahrt wendet er. Auf der Rückfahrt machte er wieder keine Anstalten abzubiegen. Ich mache ihn darauf aufmerksam und er kann gerade noch in die Ausfahrt zum Hoover Dam fahren. Er bedankt sich und ich denke, dass er heute irgendwie ziemlich unkonzentriert ist.
Er möchte heute im Parkhaus für 5 $ parken. Das geht leider nicht, da er auf der Ladefläche seines Jeeps noch einen zusätzlichen Benzintank hat. Nun wird er etwas hektisch und wir fahren wieder zum Ausgang. Bevor er auf den Damm abbiegt, schmeißt er uns alle drei raus. Wir gehen hinunter zum Eingang, wo bereits zwei Paare stehen. Eigentlich haben wir noch viel Zeit, denn wir müssen noch ca. 40 Minuten warten. Geöffnet wird erst um 9 Uhr. Nach ca. 10 Minuten kommt Mike im „Schweiße seines Angesichts“ angehetzt. Dabei ist noch so viel Zeit. Das wäre nicht nötig gewesen, hätte er sich vorab mal über die Öffnungszeiten informiert. Aber er ist dann schnell wieder in seinem Element, denn er hat jetzt Zeit, sich ausgiebig mit den Paaren, die vor uns stehen, zu unterhalten. Es ist der allgemeine Small Talk der Amerikaner.
Dann öffnet sich endlich die Tür und es geht gleich durch die Sicherheitskontrolle. Dieses Mal gibt es keine Beanstandungen. Wir kaufen die Karten (30$/Person) für die große Tour. Dann müssen wir erst einmal zum Fotografieren. Anschließend werden wir in einen Kinosaal geleitet, wo ein interessanter Film über den Bau des Hoover Dam läuft.
Mit dem Fahrstuhl geht es nun 530 Fuß in die Tiefe. Von da aus laufen wir durch einen langen Tunnel zum Penstock Viewing. Hier ist ein riesiges Wasserrohr von 30 Fuß Durchmesser. Ein Display zeigt die Komplexität des Staudammbaus und die Funktionsweise.
Dann geht es mit dem Fahrstuhl etwas nach oben und wir erreichen einen großen Raum, wo acht der 17 riesigen Generatoren zu sehen sind. Anschließend geht es wieder durch Gänge. Wir sehen eine Entlüftungsöffnung, von wo man stromabwärts schauen kann. Dann sehen wir Treppen, die nach oben in eine scheinbare Unendlichkeit führen. Uns wird sehr viel erzählt und ich verstehe leider nur einen Teil. Schade, dass man kein Informationsmaterial in deutscher Sprache bekommen kann. Irgendwann schalte ich dann ab und schaue mich nur noch um. Nach Beendigung der Tour fahren wir in einem goldfarbenen Fahrstuhl wieder nach oben und kommen direkt auf die Staumauer.
Wir laufen noch einmal zurück und gehen nochmals durch die Sicherheitskontrolle, um zu dem Besucherzentrum zu kommen. Hier kann man sich verschiedene Exponate ansehen. Dann fahren wir noch auf die Aussichtsplattform. Von hier hat man einen guten Blich auf den Staudamm und die dazu gehörigen Gebäude, sowie auf den Colorado River. Das war eine sehr interessante Tour.
Mike geht nun das Auto holen und lädt uns unterwegs alle wieder ein. Das nächste Ziel ist Boulder City. Dieser Ort liegt über dem Stausee und wir kommen in eine richtig grüne Oase. Er wurde für die Arbeiter, die am Bau des Staudammes beteiligt waren, errichtet. Bis heute ist hier das Glücksspiel verboten. Der Ort ist sehr gepflegt, es gibt schöne, grüne mit Blumen bewachsene Anlagen. Das Wasser vom Lake Mead ist ja nicht weit und so kann man die Wüste urbar machen.
Wir parken in der Nähe einer großen Grünanlage und laufen die Straße entlang. Am Ende der Straße ist ein Markt mit vielen Kunstgegenständen aufgebaut. In der Mitte ist eine Bühne mit Livemusik. Mike und Gladys finden gleich einen Stand, wo sie „hängen“ bleiben. Hier gibt es wieder Blumen aus Metall. Norbert und ich schauen uns inzwischen bei den anderen Ständen um. Es gibt viel Interessantes zu sehen. Nachdem wir durch sind, setzen wir uns auf eine Bank und beobachten das ganze Treiben.
Nach ca. einer Stunde haben sich Mike und Gladys endlich für eine Blume und Schmetterlinge aus Metall (bunt bemalt) entschieden. Sie sind glücklich mit ihrem Einkauf und das ist das Wichtigste. Mir wäre das zu kitschig, aber jeder hat eben einen anderen Geschmack. Inzwischen produziert sich ein „Elvis“ auf der Bühne. Er trägt ähnliche Kleidung wie sein Idol und singt dessen Lieder. Es klingt nicht mal schlecht. Wir machen uns aber jetzt trotzdem auf den Weg und fahren zurück. Zuerst drehen wir noch eine Runde durch den Ort, bevor es dann wieder Richtung Campingplatz geht. Gladys möchte unbedingt noch zum Visitor Center. Norbert holt noch einige Fragebögen für unsere Enkelkinder und bekommt dieses Mal sogar die Abzeichen dazu.
Am zeitigen Nachmittag sind wir zurück auf dem Campingplatz. Heute Nachmittag wird der Rest der Wäsche gewaschen. Gladys hat sich davon anstecken lassen. Abends spielen wir noch etwas. Morgen fahren wir ins Valley of Fire, was mein ausdrücklicher Wunsch war. Das letzte Mal waren wir nur eine Nacht da, wo es mächtig stürmte und regnete. Wir konnten uns da kaum etwas ansehen. Da morgen Sonntag ist, möchte Mike bereits um 7 Uhr losfahren. Also gehen wir zeitig schlafen.
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Liebe Christine,
ich lese gerne deinen Reisebericht.
Leider fällt mir immer wieder dabei die Frage:
„Seid ihr auf der Flucht gewesen, oder auf Urlaubsreise“?
Solche Hetze wäre nichts für uns.
Trotz Hetze schaffst du es immer, wunderschöne Fotos zu machen. Wirklich, Daumen hoch von mir!!!!!
Liebe Grüße,
Jindra