01.05.2018 – Fahrt nach Sacramento

Der heutige Tag beginnt wieder um 6 Uhr. Wir trinken gemütlich Kaffee und machen alles fertig. Viertelacht klopft es ans Wohnmobil und Gladys steht draußen. Sie redet gleich in einer Schnelligkeit auf uns ein. Wenn wir richtig verstehen, möchte Mike bereits 20 Minuten früher losfahren. Soviel zu „wir haben Zeit“. Da wir fast fertig sind, sagen wir zu. Pünktlich stehen sie vor unserer Site und „scharren mit den Hufen“.

Es soll heute nach Sacramento gehen. Mike hatte den Campingplatz kurzfristig reserviert. Wir nehmen die Nordausfahrt, die wir schon vor zwei Tagen ein Stück gefahren sind. An einem Aussichtspunkt hält Mike an. Er sagt, dass er noch einmal zurück fährt, er hätte noch einen Wasserfall gesehen und will ihn fotografieren. Mit seinem Gespann wendet er und fährt zurück. Da wir den Wasserfall schon vor zwei Tagen mit Mike angesehen haben, bleiben wir hier und haben Zeit, uns mit einem letzten Blick von diesem schönen Park zu verabschieden.

ein letzter Blick

Nach ca. 15 Minuten kommt er zurück und es geht weiter. Die Straße geht ständig bergauf und bergab und führt durch eine schöne Landschaft. Leider sieht man aber auch, wo die Brände gewütet haben. Dann kommt wieder ein Aussichtspunkt wo er anhält. Man hat einen weiten Blick ins Tal. Mike und Gladys finden gleich wieder Gesprächspartner und wir haben somit ausgiebig Zeit die Landschaft zu fotografieren und die aufgestellten Gedenktafeln zu lesen. Sie sind Erinnerungen an Menschen, die die Feuer bekämpften und einige sind dabei ums Leben gekommen.

Der Winter ist noch nicht vorbei
Der Ausgang des Nationalparks
Auch hier hat es gebrannt.

Die Fahrt geht weiter bergab. Bald sehen wir einen schönen blauen See, den Lake Don Carlos, mitten in der grünen Landschaft. Da darauf viele Boote sind, machen wir auf einem Parkplatz halt. Es ist bereits 11 Uhr und wir essen eine Kleinigkeit, während Gladys und Mike versuchen, so viel wie möglich von den Booten zu sehen.

Der See im Tal ist unser Ziel.
In zahlreichen Kurven geht es steil bergab.

Nun verlassen wir die Berge und fahren an vielen Plantagen und Farmen vorbei. An einer Baustelle stehen wir fast 20 Minuten. Danach geht es auf die Interstate in Richtung Sacramento.

Große Obstplantagen säumen den Weg.
Ein erster Blick auf Sacramento

Gegen 13:30 Uhr erreichen wir den Campingplatz. Ich gehe wieder mit den Beiden in die Rezeption. Mike möchte einen Platz ohne Anschlüsse, wir nehmen einen mit. Er legt seine ganzen Rabattkarten auf den Tisch und sagt, dass er alles zusammen bezahlt, damit er für mich Rabatte rausholen kann. Er unterschreibt den Beleg und schiebt ihn mir zu. Es ist nur ein Kassenzettel in Höhe von 64 $ und meint das ist unser Preis. Ich bin etwas geschockt, wo soll da ein Rabatt sein, so viel haben wir ja auf unserer ganzen Reise nicht bezahlt. Da er nur einmal mit Kreditkarte bezahlt hat, vermute ich, dass er seinen Preis mit draufgeschlagen hat. Von Rabatt ist hier nichts zu sehen.

Als die Dame an der Rezeption die Nummer unserer Site auf die Unterlagen schreibt, fragt ihre Kollegin, ob sie uns den Platz wirklich geben möchte. Diese winkt ab, nachdem Mike ihr erzählt hat, dass wir aus Deutschland kommen und ich kein Englisch verstehe. Aber einiges verstehe ich doch.

Wir fahren dann zu unseren Plätzen. Als wir unseren Platz sehen, werden wir richtig wütend. Die Anschlüsse sind so blöd, dass man das Wohnmobil ständig drehen müsste. Norbert geht dann mit Mike, der ja die Unterlagen hat,  in die Rezeption und beschwert sich. Wir bekommen den Platz gegenüber, der ganz normale Anschlüsse hat. Warum nicht gleich so. Bei dem Preis möchte man das auch erwarten.

Nach diesem ganzen hin und her schließen wir erst einmal alles an. Nach ca. 15 Minuten kommen die Beiden mit dem Jeep vorgefahren und wollen uns abholen. Wir wissen nicht wohin sie wollen. Im Vorfeld hatten sie etwas von einkaufen gesagt. Langsam liegen bei uns die Nerven blank. Wir sagen, dass wir nicht mitkommen. Nach sieben Stunden Fahrt möchte man sich gern etwas frisch machen und sich eine Ruhepause gönnen.

Für den Abend hatte uns Mike bereits angekündigt, mit uns in ein Fischrestaurant zu gehen. Da können wir uns noch etwas von der Stadt ansehen. Sie fahren dann alleine los. Wir verbringen den Nachmittag mit relaxen. Halb fünf steht Mike in der Tür und sagt, dass wir halb sechs losfahren.

Pünktlich geht es in Richtung Old Town. Wir parken und laufen zu dem Fischrestaurant. Danach hatte sich Mike heute schon in der Rezeption erkundigt, von wegen, ich verstehe nichts. Er läuft vor, kommt aber bald zurück und sagt, dass es wegen Bauarbeiten geschlossen ist. Wusste die Dame an der Rezeption das nicht? Also wird es wieder nichts mit einem schönen Essen. Wir gehen nun wie immer in ein Fastfood Lokal und essen das übliche.

Während wir unser Essen an der Theke bestellen und bezahlen, spricht Mike einen jungen Mann an und flirtet mit einer ganzen Frauengruppe am Nachbartisch. Er erzählt allen, dass wir aus Deutschland kommen. Mit dem jungen Mann unterhalten wir uns, als wir zurück an den Tisch kommen. Er stammt aus Norwegen und lebt jetzt in Sacramento. Nachdem er sich verabschiedet hat, spricht uns eine Frau vom Nachbartisch in deutscher Sprache an.  

Sie hat einige Jahre in Deutschland gelebt, als ihr Mann bei der Armee war und hat sich bemüht die deutsche Sprache zu lernen. Wir unterhalten uns sehr nett und sie stellt uns die anderen Frauen als ihre Schwestern vor. Nachdem sie alle gegangen sind, kommt unser Essen, das recht gut schmeckt.

Danach laufen wir hinunter zum Sacramento River, wo ein schöner alter Raddampfer liegt, der als Hotel mit Restaurant genutzt wird. Einen alten Bahnhof mit Dampflok und Waggons gibt es hier auch. Da Mike keine Hemmungen hat, sehen wir uns auf dem Schiff um, während er mit dem Personal redet. Es wird gerade eine Hochzeit gefeiert.

Danach laufen wir noch etwas am Ufer entlang. Hier sehen wir noch einige sehr schöne Restaurants, in die man hätte gehen können. Kurz vor der schönen Tower Bridge biegen wir ab und gehen zurück in die Altstadt. Hier schauen wir uns noch die vielen hübsch restaurierten Häuser an, bis unsere Parkuhr abgelaufen ist.

Dann geht es in Richtung Capitol, wir wollen sehen, wo Arnie gearbeitet hat. Wir fahren direkt auf das Capitol zu. An dem Rondell davor halten wir an. Da kommt ein Mann auf uns zu und sagt, wir sollen an eine andere Stelle fahren, da er die Kanten des Bürgersteiges farbig anstreicht. Während wir aussteigen geht er auf die gegenüberliegende Seite zurück und fährt mit seiner Arbeit fort. Mike hat aber nichts Besseres zu tun und folgt ihm. Gladys geht gleich hinterher und beide führen nun ein längeres Gespräch, das ca. eine halbe Stunde dauert. Norbert und ich fotografieren fleißig die tollen Ansichten. Die Sonne geht langsam unter und taucht alles in ein goldfarbenes Licht. Wir setzen uns auf eine Bank und genießen einfach den Sonnenuntergang.

Plötzlich rennt Mike los in Richtung Capitol und rechts vorbei durch die Grünanlagen. Gladys winkt uns eifrig, dass wir kommen sollen. Wir folgen ihr langsam und ich fotografiere noch die Seitenansicht sowie die schönen Häuser, die an der Parkseite liegen. Dann kommt Mike zurück und ist sauer. Der Rosengarten schließt um 20 Uhr und er konnte ihn sich nicht mehr ansehen. Man kann nur sagen „schlechtes Timing“. Da es nun langsam dunkel wird, fahren wir zurück zum Campground. Wir verabreden, morgen um 8 Uhr loszufahren. Es geht nach Redding, wo Mike bereits einen Campingplatz ausgesucht hat.

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