Na also, heute Morgen lacht doch wieder die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Als wir um sieben Uhr aufstehen, ist es aber noch recht frisch. Da wir nicht so weit fahren, nehmen wir uns etwas mehr Zeit. Gegen 10 Uhr fahren wir los und es geht zuerst zu “Old Trail Town”.
Diese Historic Site ist nicht weit vom Campground entfernt, noch vor dem Rodeogelände. Der Parkplatz ist jetzt am Morgen noch fast leer. Wir zahlen 8 $ pro Person Eintritt. Nun betreten wir die Straße mit den vielen historischen Gebäuden. Sie wurden aus den verschiedensten Gebieten Wyomings hier wieder aufgebaut.
Das Haus des indianischen Scouts von General Custer ist auch dabei. Alle Häuser sind interessant gestaltet und man spürt den Hauch des wilden Westens. In einem größeren Gebäude sieht man viele Kutschen der damaligen Zeit. In einem Museum kann man die Kleidung der Ureinwohner und der ersten Siedler sehen. Ein Saloon ist ebenfalls zu bewundern.
Wir brauchen fast eineinhalb Stunden, um uns alles anzusehen. Es ist alles sehr gut beschrieben. Man hat sich hier wirklich große Mühe gegeben, die Geschichte mit viel Liebe zum Detail darzustellen. Auf dem Weg in die Stadt machen wir noch einen kurzen Stopp am Walmart, um unsere Vorräte zu ergänzen.
Dann fahren wir zur Mainstreet in Cody und halten am Straßenrand. Hier spüren wir richtig das historische Flair dieser Westernstadt. Wir schauen uns verschiedene Geschäfte an, wo es viele Dinge gibt, die ein echter Cowboy braucht. Dann beschließen wir, da es bereits nach 12 Uhr ist, bei “Irma” einen kleinen Imbiss einzunehmen. Wir essen “zünftig” einen Cowboysalat, der sehr gut schmeckt. Leider müssen wir recht lange darauf warten. Die Bedienung entschuldigt sich und meinte, dass es in der Küche Schwierigkeiten gibt.
Es ist bereits halb zwei, als wir wieder bei Monti ankommen. Nun wird aber die Straße unter die Räder genommen, nur an einem Liquor Store wird noch mal kurz gehalten. Es geht über den Hwy 120 nach Thermopolis. Die Landschaft ist geprägt von vielen Wiesen mit kleinen Salbeibüschen, vielen Hügeln mit den verschiedensten Felsformationen. Westwärts sind die weißen Gipfel der Rockys zu sehen. Man kann unendlich weit sehen. Diese Größe und die Fernsicht fasziniert immer wieder.
Gegen 15:30 Uhr kommen wir nach Thermopolis und fahren zuerst zum State Park. Aber heute am Sonntag ist der Park total voller Menschen und ein Parkplatz für Monti ist nicht zu finden. Mit Müh und Not können wir wenden und den Park wieder verlassen. Also fahren wir direkt zum Campingplatz.
Wir können uns einen Stellplatz aussuchen, denn es sind nur wenige Camper hier. Nachdem wir etwas getrunken haben, gehen wir die wenigen Meter bis zum Pool. Es ist ein Thermalbad mit drei Wasserbecken. Der erste Pool ist angenehm warm mit ca. 32° C. Dieses Becken ist nicht sehr tief und sehr gut für Kinder geeignet.
Ich gehe gleich zum zweiten Becken, denn hier ist das Wasser tiefer. Aber als ich hinein steige, bekomme ich erst einmal einen kleinen Hitzeschock. Dieses Becken hat 38° C und man muss sich im Gegensatz zu normalen Schwimmbecken, nicht an die Kälte, sondern an die Wärme gewöhnen. Aber dann ist es richtig schön. Ich lege mich auf den Rücken und genieße einfach nur den Moment. Wo hat man beim Baden schon so einen schönen Blick auf eine grüne Landschaft mit roten Bergen.
Nun schwimme ich mal zu dem dritten Becken und stecke meine Füße hinein. Schnell ziehe ich sie aber wieder zurück, man kann sie nur kurz hineinhalten, denn hier sind fast 42° C. Also bleibe ich lieber in dem mittleren Becken. Als ich das Wasser verlasse, merke ich, dass mein Herz ganz schön schnell schlägt, der Kreislauf ist mächtig auf Touren gekommen. Der einzige Nachteil des Bades ist der Schwefelgeruch, man gewöhnt sich aber mit der Zeit daran.
Nach diesem schönen Badeerlebnis ist erst einmal Duschen angesagt und anschließend ausruhen. So verbringen wir den Abend gemütlich mit Bilder anschauen und Karten spielen. Gegen zehn ist dann schlafen angesagt. Wir merken, dass wir nur noch 1.300 m hoch sind, die Nacht ist sehr mild.
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