Heute Morgen ist es wieder recht frisch, aber die Sonne scheint von einem herrlich blauen Himmel. Gegen 9 Uhr ist Abfahrt. Zuerst geht es durch Custer und dann in Richtung Süden. Die Landschaft ist sehr schön. Dann erreichen wir den Windcave NP und uns laufen jede Menge Büffel über den Weg, teilweise direkt auf der Straße. Auf den Wiesen sind außerdem noch viele Präriehunde zu sehen. Wir halten an und schauen dem lustigen Treiben zu. Ab und zu reisen sie ihre Vorderpfoten in die Höhe und stoßen Laute aus, als wenn sie sich freuen. Sie sind wirklich zu putzig.
Der nächste Ort ist Hot Springs, das am südlichen Rand der Black Hills liegt. Wie der Name schon sagt, gibt es hier heiße Quellen, die für Rheumaerkrankungen genutzt werden. Von hier aus kann man Ausflüge zum Wind Cave NP unternehmen.
Die Fahrt geht weiter und wir erreichen die Prärie, die bis zum Horizont reicht. Es geht schnurgerade aus, über viele Hügel, wie auf einer Berg- und Talbahn. Immer wieder sieht man Ranches, die weit in der Landschaft verstreut liegen. Wir machen dann einen Halt im State Park Fort Robinson.
Dieses Fort spielt eine wichtige Rolle in den Siox- Kriegen in den Jahren bis 1880. Crazy Horse wurde hier getötet. Während des zweiten Weltkrieges gab es hier deutsche Gefangene. Heute sieht alles sehr friedlich aus. Der Exerzierplatz lässt sich nur noch erahnen. Umgeben ist der Ort von den Red Cloud Buttes. Wir gehen nach einer kurzen Besichtigung zunächst in das historische Restaurant und essen “standesgemäß” Büffelfleisch mit Kartoffelbrei und viel guter Soße. Wir wollten eigentlich nur eine Tasse Kaffee trinken, bekommen aber eine ganze Kanne. Dieser hat unser Herz aber zu keiner Zeit in Gefahr gebracht. Frisch gestärkt machen wir noch einen kurzen Rundgang, bevor wir uns auf die Weiterfahrt durch die endlos weite Prärie machen.
Ich frage mich immer wieder, wie haben sich hier die Indianer und später auch die Weißen überhaupt finden können. Meile um Meile fahren wir und nirgends gibt es mal eine Möglichkeit zu halten. Wir machen dann mal einen kurzen Stopp an einer Einfahrt zu einer Weide. Für die Kühe müssen wir eine “Sensation” sein, denn sie kommen plötzlich von allen Ecken zum Zaun und schauen neugierig auf unser Auto.
Dann geht es weiter und wir sind froh, als endlich Scotts Bluff in Sicht kommt. Hier besorgen wir uns erst noch einmal Getränke, Monti kommt dabei auch nicht zu kurz. Nun wollen wir uns das Nationalmonument ansehen, das bereits als bizarres Felsmonument zu sehen ist. Auf dem Parkplatz ist genügend Platz für Monti und wir suchen als erstes das Visitor Center auf. Hier sind drei Kinder ganz eifrig bei der Beantwortung von Fragen. Schließlich werden sie zum Junior Ranger vereidigt. Eine hübsche Zeremonie, die die Kinder mit “stolz geschwellter Brust” über sich ergehen lassen.
Dann machen wir uns auf den sehr schönen Weg, abseits der Straße, bergab. Der Fußweg ist ca. 1,6 Meilen lang und führt immer an der Felswand entlang. Er ist teilweise nur etwa einen Meter breit und es geht an der einen Seite steil bergab. Ein Geländer gibt es nicht. Neben dem Weg blühen viele Blumen und Kakteen. Wir sind ganz allein und haben immer wieder einen schönen Ausblick. Sogar einen kleinen Tunnel durch den Berg gibt es. Es ist wirklich ein sehr schöner Wanderweg. Zum Schluss geht es dann durch Wiesen zum Visitor Center zurück. Das war ein richtig schöner Tagesabschluss.
Dann sehen wir uns noch die kleine Ausstellung über den Oregon Trail an, der von den Siedlern mit ihren Pferdewagen auf den Weg in den Westen genutzt wurde. Anschließend wird es Zeit, den Campingplatz aufzusuchen Wir bekommen einen Platz auch ohne Voranmeldung. Neben dem Campingplatz ist ein kleiner Zoo, von wo man die Laute einzelner Tiere hört. Das WLAN ist hier sehr gut. Ich nutze dies, um einige Fotos ins Internet für die Daheimgebliebenen zu laden. Mails werden noch geschrieben, bevor wir dann gegen zehn todmüde ins Bett fallen. Es war heute ein anstrengender und sehr schöner Tag, der viel Interessantes zu bieten hatte.
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