30. März – Ab in die Wüste

Heute stehen wir wieder um 6:00 Uhr auf. Als es gegen 7:00 Uhr hell wird, sehen wir wieder das gleiche Wetter wie gestern. Wahrscheinlich ist dies hier so üblich. Nach dem Frühstück machen wir das Wohnmobil reisefertig. Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, dass ich Tassen, Teller, Gläser und so weiter immer im Bett verstaue, damit es nicht klappert.

Gegen 9:00 Uhr ist Abfahrt. Da wir sowieso nach rechts abbiegen müssen, suchen wir gleich noch einmal die nächste Tankstelle auf. Das Tanken ist wie immer eine Zeremonie. Beim Eingeben der Kreditkarte wird der ZIP – Code verlangt. Norbert ist schon wieder am Verzweifeln. Da ich aber schon darüber in unserem Forum gelesen habe, suche ich schnell den Code vom Campingplatz heraus und wir geben ihn ein. Hurra es klappt und ich habe Norbert damit total verblüfft, woher ich das weiß. Wir können sogar volltanken, was in Kalifornien nicht immer die Regel sein wird.

Gut gelaunt nach diesem kleinen Highlight fahren wir ein Stück bis zu einer Stelle, wo wir wenden können. Wir versperren zwar kurzzeitig die Straße, aber die Amis sind freundlich und warten geduldig, bis der Weg frei ist. Nun geht die Fahrt auf dem Highway 1 immer am Strand entlang nach Los Angeles. Wir haben Susi programmiert, damit sie uns durch das Straßengewirr hindurchführt. Bald fahren wir auf die Autobahn und es geht über mehrspurige Highways. Die Straßenkreuzungen führen teilweise über vier Etagen und ich muss höllisch aufpassen, was uns Susi sagt und zeigt, damit wir immer auf der richtigen Spur sind.

Es ist Wahnsinn, was hier für Autos unterwegs sind. Die Fahrt führt uns immer weiter nach Süden. Es dauert fast zwei Stunden bis wir aus dem dichtesten Verkehr heraus sind, obwohl wir keinen Stau haben. Ich habe das Gefühl, als müssten wir bald in San Diego sein.  Bei Temecula biegen wir auf den Highway 79 ab. Der Ort sieht sehr wohlständig aus. Er hat richtig südländisches Flair. Die Häuser sind im spanischen Stil erbaut und es gibt viele schöne Grünanlagen mit bunten Blumen. Überall am Straßenrand sieht man Palmen und vor allem das Wetter ist wieder schön sonnig.

Auf der Durchfahrt durch LA konnten wir die Hochhäuser im Nebel nur erahnen. Nun haben wir das Gefühl wir sind in den Sommer gefahren. Wir verlassen den Ort und kommen endlich in die Natur. Die Landschaft wird hügelig und es türmen sich überall Steine auf. Es wird immer bergiger und die Landschaft interessanter. Viele Ranches sind zu sehen. Eine Weile fahren wir hinter einem Schulbus her. Norbert wollte schon immer einmal erleben wie er hält. Dann fährt er rechts auf eine Ausbuchtung und wir halten auch an. Er gibt aber kein Signal und will uns vorbei lassen. Also tun wir ihm den Gefallen und überholen ihn. Bald kommt die Abfahrt nach Borrego Springs. Kurz danach sehen wir einen schönen Parkplatz und machen einen kurzen Stopp, um etwas zu essen. Es ist wunderbar warm und sonnig. Es tut richtig gut nach dem langen Winter.

Die Fahrt geht weiter, es wird steiniger und die Berge höher. Plötzlich öffnet sich vor uns ein weiter Blick. Wir sind überwältigt, vor uns liegt tief im Tal eine weite Ebene, die von schroffen Bergen umgeben ist. In der Ferne sehen wir einen blauen See. Diese Landschaft ist der reine Wahnsinn. In das Tal hinab führt eine kurvenreiche, teilweise recht steile Straße. Die Landschaft hat sich plötzlich verändert. Es ist nicht mehr grün, sondern wir kommen in die Wüste. Aber auch hier gibt es einzelne kleine Büsche mit grünen Blättern. Wir sehen das erste Mal verschiedene Kakteen. An einzelnen Aussichtspunkten halten wir an und bestaunen die großartige Landschaft. Schließlich erreichen wir die Ebene und finden auch gleich den Campingplatz.

Auf dem Palm Canyon Resort habe ich einen Platz reserviert, da der stattliche bereits ausgebucht war. Da wir uns aber den Palm Canyon noch ansehen wollen, fahren wir gleich weiter. Zuerst geht es zum Visitor Center. Dieses ist aber geschlossen. Deshalb sehen wir uns den botanischen Garten mit vielen Wüstenpflanzen an. Um bis zum Palm Canyon zu kommen müssten wir eine reichliche Meile durch die Wüste laufen. Es sind über dreißig Grad und wir wollen nicht unbedingt einer Schlange begegnen.

Da aber dort ein Parkplatz ist, fahren wir hin. Um zum Parkplatz zu kommen, müssen wir über den Campingplatz. Der Parkrancher sagt uns, dass unser Wohnmobil zu groß ist und es  keinen Parkplatz mehr gibt. Nun müssen wir leider umkehren. Na gut es hilft nichts, also fahren wir zu unserem Campingplatz zurück. Wir schließen alles an und lassen es uns bis zum Sonnenuntergang gut gehen. Wir genießen den ersten schönen Sommertag.

Dann sehen wir uns noch mal den Shop an und kaufen einen Wasserhahn für unseren Anschluss, der den Druck regelt. Die Sonne verschwindet nun hinter den Bergen und es wird relativ schnell dunkel. In dieser Nacht müssen wir uns das erste Mal nicht warm anziehen und es reicht zuerst nur das Laken zum Zudecken. Erst im Laufe der Nacht brauchen wir eine Decke.

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