Damit wir nicht in den Aufbruch der vielen Motorcars kommen, stehen wir zeitig auf und frühstücken. So können wir schon gegen 8:00 Uhr losfahren. Wir suchen uns wieder zwischen den vielen Cars den Ausgang und sind froh, dem Gewühle zu entkommen. Die Sonne scheint heute wieder von einem wunderbar blauen Himmel, aber es geht ein sehr kalter Wind.
Wir fahren nach Norden und halten erst einmal am Visitor Center des Arches Nationalparks. Hier sehen wir, dass es heute sehr windig wird. Am Parkeingang bekommen wir wieder gutes Informationsmaterial, das uns auch die Wanderwege zu den verschiedenen Arches zeigt. Der Weg in den Park führt in recht steilen Serpentinen entlang eines Felsmassives bergauf. Dann wird es wieder flacher und die Landschaft wird von vielen Steinmassiven bestimmt.
Auf dem Parkplatz der Park Avenue halten wir an und laufen den kurzen Weg zum Aussichtspunkt. Vor uns sehen wir ein Tal, das von mächtigen Felsen umgeben ist. Es sieht aus wie ein römisches Theater. Wir sind überwältigt von dieser Landschaft. Nur schwer trennen wir uns von diesem grandiosen Blick und fahren weiter. Wir halten an verschiedenen Aussichtspunkten und genießen jedes einzelne Panorama.
Dann biegen wir ab zu der Window Sektion und bekommen ohne Probleme einen Parkplatz. Wir laufen den Rundwanderweg, der uns von den Nord zu den Süd Windows führt. Zuerst ist er recht gut ausgebaut, später wird er etwas schwieriger und nur die kleinen Inuksuit zeigen uns den Weg. An einer Stelle müssen wir eine kleine Klettereinlage einlegen. Leider geht auch hier eine “sehr steife und kalte Brise”. Wir haben immer wieder schöne Blicke auf die Arches und die umliegende Landschaft.
Dann geht die Fahrt weiter zur Wolf Ranch. Zum Glück fährt gerade ein Wohnmobil weg und wir bekommen damit einen Parkplatz. Es ist schon recht voll und oft belegen PKW die Plätze für die Wohnmobile. Wir packen unseren Rucksack und ich nehme meine Wanderstöcke und los geht es. Auf dem Weg kommt uns ein kleiner niedlicher Hund entgegen und freut sich über meine Streicheleinheiten. Ich spreche mit ihm und eine junger Mann sagt im besten Deutsch, das er nur Englisch und spanisch versteht. So kommen wir schnell ins Gespräch. Er erzählt uns, dass er eine deutsche Mutter hat und in Florida lebt. Wir unterhalten uns ein wenig und dann wandern wir los.
Zuerst wird ein Blick in die Ranch (eigentlich nur eine kleine Hütte) geworfen. Wir haben große Achtung vor Menschen, die unter so einfachen und sicher oft auch schwierigen Bedingungen gelebt haben. Der Wanderweg ist recht gut ausgebaut. Anschließend geht es über Felsen den Berg hinauf. Manchmal müssen wir genau hinsehen, wo der Weg weiter führt. Der Schlussanstieg ist ein schmaler Pfad an einer Bergwand entlang. Einige Wanderer haben leichte Schwierigkeiten und sind wahrscheinlich nicht schwindelfrei.
Endlich haben wir einen wunderbaren Blick auf den Delicate Arch, der in seiner ganzen Schönheit vor uns liegt. Im Hintergrund sind die schneebedeckten Gipfel der La Sal Mountains zu sehen. Wir bleiben einfach nur eine Weile sitzen und lassen alles auf uns wirken. Dann geht es wieder an den Abstieg, der sich bei meinen Knien doch ganz schön bemerkbar macht. Bevor wir zum Auto gehen, machen wir noch einen kleinen Umweg zu den Petroglyphen. Es sind Felszeichnungen der damals hier ansässigen Indianer. Es werden hier Pferde mit Reitern, Rehe und Hirsche in einer Jagdszene dargestellt. Diese Zeichnungen entstanden etwa zwischen 1650 und 1850.
Nun erreichen wir den Parkplatz und ein anderer Camper freut sich über unseren Platz. Wir fahren wieder zurück zu der “Hauptstraße” und biegen in Richtung Devils Garden ab. Die Strecke wird von verschiedenen Steinmassiven geprägt. Wir erreichen das Ende der Straße und biegen zum Campingplatz ab. Am Eingang steht das Schild “Full”. Ein Glück, dass wir reserviert haben. Wir halten an dem kleinen Haus und ein älterer Ranger kommt gleich auf uns zu. Wir zeigen ihm die Reservierung und können passieren.
Wir müssen fast bis zum Ende der Campingplatzes fahren, wo unsere reservierte Site 46 liegt. Es ist ein sehr schöner Platz mit einem kleinen Canyon. Ich habe die Hoffnung, dass wir hier etwas geschützt sind und die Sonne mal genießen können. In der Sonne ist es schön warm, aber es geht leider ein sehr eisiger Wind. Wir stellen unsere Stühle in den Canyon, aber bevor wir uns hineinsetzen können, fallen sie schon durch eine Windböe um. Es ist einfach zu kalt und wir müssen leider darauf verzichten.
Wir trinken Kaffee und essen eine Kleinigkeit im Wohnmobil. Anschließend pflege ich erst einmal meine müden Knie. Als wir unsere Jalousien zwischen Wohnraum und Schlafraum hochziehen, fällt die eine herunter. Nun haben wir erst einmal zu tun, dies wieder zu reparieren. Wir sehen, dass dies schon mehrfach erfolgt. ist. Na ja, es ist eben schon ein älteres Wohnmobil, da wir unbegrenzte Meilen gebucht haben.
Für eine größere Wanderung streiken heute meine Knie, also machen wir einen kleinen Abendspaziergang über den Campingplatz bis zum Devils Garden. Zuerst sehen wir uns das Amphitheater mit seinem schönen Arches an. Hier gibt es ab und zu Kinovorführungen. Auf unserem Weg haben wir immer wieder eine schöne Sicht über die vielen verschiedenen Felsgruppen und auf die weißen Berge in der Ferne. Auf den einzelnen Sites sehen wir viele Familien oft nur mit Zelt. Sie nutzen die Osterfeiertage für einen Ausflug. Viele Kinder nutzen die Möglichkeit für Klettertouren auf den Felsen.
Dann sehen wir einen Hasen durch die Büsche hoppeln. Leider ist er zu flink für ein Foto. Nun geht langsam die Sonne unter und taucht die Felsen in ein rötliches Licht. Leider geht aber immer noch ein kalter Wind und mir tun die Camper leid, die im Zelt übernachten müssen. Wir laufen zurück zu unserer Site, die wahrscheinlich mit die schönste auf dem Platz ist. Den Abend lassen wir dann wieder ruhig ausklingen und sprechen über die tollen Landschaften, die wir gesehen haben. Nachts springt öfters die Heizung an, ein Zeichen, dass die Temperatur Richtung Gefrierpunkt geht.
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