Diese Nacht war wieder mit – 2°C recht kalt. Aber die Sonne lacht bereits von einem herrlich blauen Himmel und taucht die roten Felsen in ein tolles Licht. Bevor wir losfahren, halten wir noch einmal an der Rezeption. Wir geben unsere geschriebenen Karten ab und kaufen für unsere Tochter noch ein schönes Sommerkleid mit indianischen Motiven. Nun geht es auf dem Highway 24 ein Stück zurück. Das Polizeiauto steht immer noch am Ortseingang und der “Mann” sitzt immer noch vollkommen still an der gleichen Stelle. Im Vorbeifahren sehen wir, dass es eine Puppe ist und wahrscheinlich die Raser abschrecken soll.
Nun biegen wir auf den Hwy 12 in Richtung Süden ab. Hinter uns bleiben die roten Berge zurück und wir fahren direkt auf einen bewaldeten Höhenzug zu. An einer Stelle können wir anhalten und noch einmal einen Blick auf die herrliche, hinter uns liegende Landschaft werfen. Es geht nun immer bergauf in den Dixi NF. Wir fahren nun durch richtige Nadelwälder und mit zunehmender Höhe sieht man Schneereste im Wald liegen. Neben dem Nadelwald tauchen jetzt viele Birkenwälder auf, die noch vollkommen kahl sind. Immerhin befinden wir uns auf einer Höhe von 9.600 Feet.
An einzelnen Aussichtspunkten halten wir und genießen die wunderbar weite Sicht über das Land. In der Ferne sieht man noch die roten Berge leuchten. Dann geht es wieder bergab und wir erreichen Boulder. Hier gibt es ein Museum über die Anasazi Indianer. Neben einer kleinen Ranch finden wir einen Parkplatz und gehen zum Museum. Der Eintritt kostet 10 $ für zwei Personen und wir erhalten leihweise eine deutschsprachige Unterlage. Es handelt sich hier um ein Dorf, das aus dem 12. Jahrhundert stammt. Im Museum wird das Leben dieser Bewohner beschrieben und in der Außenanlage kann man noch ein einzelnes Haus und verschiedene Ausgrabungen dieser Ortschaft besichtigen. Es ist sehr interessant.
Die Fahrt geht weiter und die Landschaft verändert sich ständig. Es geht wieder bergauf und wir erreichen einen Gebirgskamm, über den die Straße führt. Zu beiden Seiten fallen tiefe Canyons ab. Man bekommt auf dieser Straße ein richtig mulmiges Gefühl. Neben der asphaltierten Straße sind nur noch ca. ein bis zwei Meter bis zum Abgrund. An verschiedenen Aussichtspunkten machen wir Halt und sehen begeistert auf diese ungewöhnliche Natur.
Nun geht es wieder steil bergab hinab in den Canyon. Die Berge werden wieder zunehmend rot und wir fahren an einem Fluss entlang. Am Escalante Canyon finden wir leider keinen Parkplatz, so dass diese Wanderung entfällt. Die Straße geht wieder steil nach oben und wir halten auf einem Parkplatz mit einer wunderbaren Aussicht. Der Blick geht über das weite Tal mit der Straße, die wir gerade gefahren sind. Wir machen ein kleines Picknick und genießen den herrlichen Blick.
Es ist nun nicht mehr weit bis nach Escalante, wo wir tanken wollen. Leider ist die einzige Tankstelle, die offen ist, von einer Schwadron Biker belagert, so dass wir mit unserem Großen nicht an die Zapfsäulen herankommen. Wir finden dann einen kleinen Supermarkt, denn wir brauchen wieder Wasser und Butter. Dieser Markt ist ein richtiger “Tante Emma Laden” und erinnert uns an einen DDR- Konsum. Manche Regale warten auf die nächste Lieferung. Aber wir bekommen, was wir brauchen.
Nun fahren wir aus dem Ort hinaus und suchen den Campingplatz. Zuerst nehmen wir die Zufahrt nicht ernst, da es sich um eine unbefestigte Straße handelt. Also wenden wir bei nächster Gelegenheit und fahren zurück. Aus der unbefestigten Straße wird dann eine geteerte Holperstrecke, bis wir den Escalante Petrified Forrest State Park erreichen. Hier ist die Straße auf einmal sehr gut. Der Platz liegt an einen wunderschönen See . Wir melden uns an der Reception und bekommen die schöne Site B fast am Ende des Platzes mit Wasser- und Stromanschluss. Es ist eine tolle Lage mit Blick auf den See. Im Moment sind wir hier noch ganz allein.
Da es schön sonnig und warm ist, beschließen wir, einmal richtig zu faulenzen. Wir holen die Campingstühle heraus, setzen uns in die Sonne und genießen die Wärme. Gegen 17:00 Uhr bekommen wir Besuch von Vreni und Freddy, über den wir uns sehr freuen. Die Beiden lernen wir nun endlich persönlich kennen, denn wir begegneten uns in dem Forum Womo-Abenteuer nur virtuell. Wir unterhalten uns sehr angeregt. Später essen wir gemeinsam Abendbrot und sitzen anschließend gemütlich am Lagerfeuer. Wir haben uns sehr viel zu erzählen und der schöne Abend vergeht wie im Flug. Die einsetzende Kälte zwingt uns dann dazu, unsere gemütliche Runde aufzuheben. Ein wunderbarer, erlebnisreicher Tag neigt sich wieder dem Ende zu.
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