9. Juni – Icefield Parkway – Lake Louise

Heute morgen ist der Himmel wieder zum größten Teil mit Wolken bedeckt. Gegen 9:30 Uhr fahren wir los. Die Strecke ist heute nicht allzu lang. Zuerst fahren wir noch ein Stück am See entlang in Richtung Osten. Wir wollen mal das Ende des Sees anschauen. Nördlich des Sees drohen dunkle Wolken, während in Süden noch ab und zu die Sonne scheint. Die Ansichten sind wieder grandios. Auf einem Parkplatz machen wir für einen Foto Stopp einen kurzen Halt. Die Ausblicke in diese einsame Landschaft sind einfach nur schön.

Dann kehren wir um und fahren zurück zum Icefield Parkway. Wir sind wieder fast allein auf der Straße, nur vier Rehe kreuzen unseren Weg, die etwas erstaunt schauen, was da kommt. Bald haben sie wieder den Highway für sich alleine.

Wir erreichen den von dunklen Wolken verhängten Icefield Parkway. Wir fahren ein Stück und als es anfängt zu regnen, stellen wir uns auf einen Parkplatz und warten auf besseres Wetter. Da die Strecke nicht so weit ist, machen wir es uns gemütlich und lesen etwas. Nach ca. einer Stunde fahren wir weiter. Es ist etwas heller geworden und der Regen hat nachgelassen. Die Bergwelt ist auch mit Wolken toll anzusehen.

Dann erreichen wir den Parkplatz des Peyto Lake. Wir finden gerade noch einen Stellplatz, denn die RV-Parkplätze sind wieder mit zahlreichen PKW belegt. Die PKW-Parkplätze sind überwiegend frei, aber von dort muss man vielleicht mal ein paar Schritte mehr laufen. Überhaupt ist hier viel los. Drei Busse haben gerade eine sehr große Gruppe Russen abgesetzt, die sich jetzt laut lärmend auf dem Wanderweg zum Aussichtspunkt hinauf bewegen.

Um ihnen nicht in die Quere zu kommen, laufen wir auf der Straße. Auf beiden Seiten liegt noch Schnee und es beginnt schon wieder leicht zu schneien. Immerhin liegt der Aussichtspunkt auf den See auf einer Höhe von 2.121 m (lt. meinen Navi). Von hier haben wir einen wunderbaren Blick auf den See. Er erstrahlt trotz wolkenverhangenem Himmel in einem kräftigen Blau und ist vollkommen eisfrei. Wir genießen einfach nur dieses wunderbare Naturschauspiel. Schweren Herzens reißen wir uns los und wandern zurück. 

Die Fahrt geht weiter zum nächsten Halt am Bow Lake. Hier wartet schon ein etwas zerzauster Rabe und schaut uns hungrig an. Dem kann Norbert natürlich nicht widerstehen und holt eine Scheibe Toastbrot. Sofort sind noch jede Menge anderer Vögel da. Mehrere sind schwarz und so groß wie ein Star bei uns, haben aber am Kopf braunes Federkleid. Zwei American Nutcracker fordern auch ihr Anteil. Inzwischen kommt zaghaft die Sonne hinter den Wolken hervor und taucht die Bergspitzen in ein helles Licht. Der See ist vollkommen eisfrei.

Nun fahren wir weiter und wollen am Hektor Lake halten. Irgendwie verpassen wir den Parkplatz, deshalb geht die Fahrt weiter zum Herbert Lake. Auf dem schönen Parkplatz wollen wir einen kleinen Lunch zu uns nehmen. Aber wir haben wieder Pech, die Zufahrt zum Parkplatz ist gesperrt.

Nun fahren wir direkt nach Lake Louise. Zuerst halten wir im Ort, finden einen Briefkasten und kaufen noch ein paar Kleinigkeiten. Dann geht es erst einmal zum Campingplatz. Inzwischen ist das Wetter schön geworden. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Beim Einchecken heißt es erst einmal anstehen. Wir buchen gleich für zwei Nächte. Man will unser Autokennzeichen wissen und ich steige aus und sage es durch, denn auswendig kann ich es nicht.

Dann fahren wir fast ans Ende des Campingplatzes auf Site 105 in der Nähe des Bow Rivers. Es ist nur das Stromkabel anzuschließen. Kurz darauf kommt ein anderes Wohnmobil auf die Doppelsite gefahren. Es ist ein Paar aus Kiel und wir kommen gleich ins Gespräch. Sie fragen uns, ob wir den Wolf gesehen haben, der nicht weit vor uns beim Einchecken über den Platz gelaufen ist, gerade als ich ausgestiegen bin. Wir haben ihn natürlich nicht gesehen, da wir zu beschäftigt waren, wie schade.

Nun holen wir erst einmal unseren Lunch nach und unterhalten uns später noch einmal mit unseren Nachbarn. Da das Wetter gerade sehr schön ist, beschließen wir noch heute zum Moraine Lake zu fahren. Also Slide out eingezogen, Stromkabel eingerollt, und los geht es. Zuerst fahren wir in Richtung Lake Louise (See) und biegen dann nach links ab in die Berge. Die Landschaft ist wieder wunderschön. Doch je höher wir kommen, sehen wir schon wieder Wolken über den Bergen.

Am See bekommen wir einen Parkplatz ohne Probleme, die meisten Touristen sind schon wieder auf dem Heimweg. Leider scheint keine Sonne mehr, aber der Blick ist wieder unbezahlbar. Dann laufen wir noch zu dem Shop. Viel Zeit bleibt uns nicht, denn er schließt bereits. Wir überlegen, ob wir hier im Restaurant gleich zu Abend essen. Nach dem Studieren der Speisekarte am Eingang, lassen wir es aber. Die Preise für ein Gericht beginnen ab 35 $ aufwärts.

Also fahren wir zurück zum Campingplatz. Je tiefer wir kommen, um so sonniger wird es. Auf den gegenüberliegenden Bergen kann man die Abfahrtspisten sehen, wo im Winter immer die Weltcups stattfinden. Den Abend lassen wir dann gemütlich ausklingen. Es war wieder ein ereignisreicher Tag. Nachts werde ich dann durch die Kälte munter und ich ziehe mir das erste Mal auf dieser Reise etwas Wärmeres an.  

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