16. Juni – Lytton – Hell´s Gate – Burnaby

Diese Nacht war recht warm. Heute Morgen ist es etwas bewölkt, die Sonne lässt sich ab und zu blicken und die Temperaturen sind sehr angenehm. Um 9:30 Uhr fahren wir wieder auf den Hwy1 und es geht Richtung Süden.

Die karge Landschaft weicht nun bewaldeten Bergen und die Fahrt durch den Canyon des Fraser Rivers ist wild romantisch. Den Zusammenfluss des Fraser und Thomson Rivers können wir leider vom Highway aus nicht sehen. Dazu hätten wir wahrscheinlich direkt in das Tal nach Lytten fahren müssen. Nun zurückfahren wollen wir nicht, also geht die Fahrt weiter. Plötzlich müssen wir stoppen, denn vor uns läuft ein Kojote über die Straße. Dieser schaut sich dann noch neugierig zu uns um. Da ich gerade filme, habe ich leider kein Foto von ihm machen können. In Boston Bar tanken wir ein letztes Mal, da wir den Tank nicht gefüllt abgeben müssen und auch nicht mit einem vollen Tank losgefahren sind.

Nun kommen wir nach Hell´s Gate. Dieses spektakuläre „Höllentor“ ist mit 34 m die engste Stelle im 270 km langen Fraser Canyon. Bis zu 1.000 m ragen die Steilwände dieses Tales in die Höhe. Die Wassergeschwindigkeit beträgt etwa 6,75 Meter pro Sekunde. Um dieses alles hautnah zu erleben, nehmen wir die Seilbahn (17 $ pro Person), die uns über den Fluss 153 m hinunter auf das Plateau der gegenüberliegenden Seite bringt.

Von dem Plateau erreichen wir die Hängebrücke, die über den Fluss führt. Der Boden besteht aus einem Gitter, so dass wir den Fluss direkt unter unseren Füßen tosen sehen. An der Seite sehen wir Fischleitern, die den Lachsen helfen, ihre Laichplätze zu erreichen. Links und rechts der Schlucht kommen lange Züge vorbei. Daneben ist ein schön angelegtes Areal mit Restaurant, Andenkenläden und Sitzplätzen im Freien mit Blick auf den Fraser River.

Verschiedene Schautafeln geben Auskunft über die Geschichte. Eine Goldwaschanlage und ein nachgebauter Bergwerkseingang mit Lore sind ebenfalls zu besichtigen. Für die Fahrt nach oben müssen wir nicht lange anstehen. Nun geht es weiter auf dem Hwy1 in Richtung Vancouver.

Nun wollen wir uns den kleinen Ort Yale ansehen. Zuerst fahren wir vorbei, da wir den kurzen Hinweis kaum sehen. Deshalb wenden wir und fahren zurück. Auf dieser Seite des Highways finden wir auch einen Parkplatz.

Dieser Ort hat nur 200 Einwohner. Hier campierte Simon Fraser nach der abenteuerlichen Fahrt durch die Schlucht. Er bereiste 1808 den Fluss in seiner gesamten Länge und bestätigte damit, dass der Fluss nicht mit dem Columbia River verbunden ist. Deshalb wurde der Fluss auch nach ihm benannt. Yale selbst wurde 1848 von der Hudson Bay Company als Handelsposten gegründet. Zehn Jahre später war dieser Ort aufgrund des Goldrausches auf 20.000 Einwohner angewachsen.

Heute erinnert noch die älteste anglikanische Holzkirche St. John Church, die 1860 fertiggestellt wurde, an diese vergangene Zeit. Das Nachbarhaus von 1880 dient heute als Museum. Ein Gedenkstein erinnert an die beim Bau der Eisenbahn eingesetzten chinesischen Kulis, die bei hunderten von Unfällen starben.

Nun geht es weiter in Richtung Hope. In diesem hübschen 7.000 Einwohner zählenden wurde mal ein Film der Rambo-Serie gedreht. Der Hwy1 wird hier zur vierspurigen Autobahn. Von Hope aus verläuft die einzige zu bezahlende Autobahn nach Kelowna ins Okanangan Valley, dem Erholungsgebiet der Menschen aus Vancouver. Der Trans-Canada Highway führt nun durch fruchtbares Ackerland nach Westen. Im Norden sieht man die Gipfel der Coast Mountains. An einer kleinen Raststätte essen wir eine Kleinigkeit, da es aber wieder nur den amerikanischen Kaffee gibt, kochen wir uns lieber selbst einen löslichen mit entsprechender Stärke.    

Nun fahren wir auf Vancouver zu. Der Verkehr wird immer dichter und schließlich stehen wir im Stau. Nur langsam geht es vorwärts. Ich bekomme bei diesen vielen Autos leichte Beklemmungen. Die Zivilisation hat uns wieder. Wir sind heilfroh als wir In Burnaby abfahren können. Der Campingplatz ist schnell erreicht. Der Platz liegt recht gut und hat viel Komfort. Die Sites sind zwar recht dicht beieinander, aber in dieser Lage kann man auch nichts anderes erwarten. Wir checken für die nächsten zwei Nächte bis zur Abgabe des Wohnmobiles ein. Den letzten Tag wollen wir dann in Ruhe verbringen. Um auf den Stellplatz zu kommen, müssen wir etwas jonglieren. Sie sind alle etwas eng. Nun verbringen wir einen gemütlichen Abend. Später fängt es leicht an zu regnen. Gegen 22:30 Uhr ist dann Schlafenszeit.

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