18. Juni – Abgabe Wohnmobil – Vancouver

Heute stehen wir um 7:30 Uhr auf. Nach einem letzten gemütlichen Frühstück packen wir den Rest zusammen. Gegen 10:00 Uhr geht es auf die letzte Teilstrecke. Über Google hatte ich mir zuhause die Route ausgedruckt und die Unterlagen waren bei der Strecke jetzt sehr hilfreich. Gegen 11:30 Uhr kommen wir bei Cruises Canada an. Ein nettes Pärchen sagt uns, dass wir auf den Hof fahren müssen. Hier stehen schon viele Wohnmobile. Die unfreundliche junge Dame, die uns eingewiesen hat, kommt nach einiger Zeit zur Abnahme mit einem „zur Faust geballten Gesicht“. So etwas Unfreundliches haben wir in den ganzen vier Wochen nicht erlebt. Sie kann aber keine Schäden entdecken. Nur eine sich etwas ablösende Gummileiste will sie uns anhängen. Ich protestiere heftig und sie lässt sofort davon ab, denn es handelt sich hier um natürlichen Verschleiß.

Mit der ausgehändigten Liste stellen wir uns im Büro an und die Abnahme erfolgt dieses Mal durch einen freundlichen jungen Mann ohne Probleme. Er ruft dann ein Taxi und wir warten vor dem Eingang.

Ein deutsches Ehepaar, das erst ein Wohnmobil übernehmen will, fragt uns bis zur Ankunft des Taxis über viele Dinge aus. Sie wollen wissen, was man hier unternehmen kann. Das klingt nicht sehr gut vorbereitet. Wir geben einige Tipps und wünschen ihnen einen schönen Urlaub und los geht die Fahrt in Richtung Vancouver. Unser Taxifahrer ist wieder ein Inder mit Turban. Wir geben ihm die Adresse des Hotels und sagen ihm dass es in der Robson Street in der Nähe des Stanley Parks liegt. Er scheint etwas unschlüssig. Wir fahren nun direkt durch das Zentrum und dann in die Robson Street.

Dann hält der Taxifahrer an der Seite und will auf seine Karte sehen. Das Hotel ist aber schon zu sehen und ich mache ihn darauf aufmerksam. Nun geht alles recht zügig. Ein Mitarbeiter des Hotels kommt gleich mit dem Wagen und lädt unser Gepäck auf. An der Rezeption werden wir gefragt ob wir hoch oder tief wohnen wollen. Wir entscheiden uns natürlich gleich für hoch und bekommen ein wunderschönes Zimmer im 33. Stock mit Blick auf die Robson Street. Es ist sogar ein Eckzimmer, so dass wir nach zwei Seiten eine schöne Aussicht haben. Was noch toller ist, wir können den Balkon betreten, er ist nicht wie bisher in anderen Hotels verschlossen.

Nun genießen wir erst einmal die herrliche Aussicht, dann essen wir eine Kleinigkeit von unseren restlichen Lebensmitteln. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht haben, machen wir uns auf den Weg zum Wasser. Ich habe erst einmal große Schwierigkeiten mich an die vielen Menschen und den Verkehr nach den vier Wochen zu gewöhnen. Mich trifft richtig der Zivilisationsschock.

Das Wetter ist jetzt schön und wir wandern am Ufer entlang in Richtung Stanley Park. Ständig starten und landen Wasserflugzeuge. Sogar eine Tankstelle gibt es im Wasser. In den letzten Jahren wurden gerade hier am Ufer viele neue Wohnhochhäuser gebaut. Ein Drittel des Menschen stammt aus Asien. Darunter sind sehr viele Chinesen. Am Ufer liegen viele Jachten und auf einem Bootssteg marschiert ein Reiher entlang.

Nun erreichen wir den Park, von dem wir einen schönen Blick auf die Skyline von Vancouver haben. Der Stanley Park ist 4 km² groß und eine von dichtem Regenwald bedeckte Landzunge zwischen English Bay und Burrard Inlet. Er wurde bereits 1889 wenige Jahre nach der Stadtgründung als Erholungsraum reserviert und nach dem damaligen Gouverneur Lord Stanley benannt. Der östliche Teil, den wir besuchen ist heute ein gepflegter Stadtwald und es sind viele Jogger und Skater unterwegs. Im Westteil der Halbinsel ist der Urwald weitgehend erhalten geblieben. Das Wegesystem des Parks umfasst eine Länge von 81 km.

Am Wasser entlang führt ein 9 km langer gut ausgebauter Rad- und Wanderweg. Nachdem wir immer wieder die herrliche Aussicht auf die Stadt und den Hafen, wo gerade ein großes Kreuzfahrtschiff liegt, bewundern, erreichen wir die Original-Totempfähle der Haida-Indianer.

Hier ist mit die engste Stelle und wir können auf der anderen Seite eine tolle Aussicht auf die Lions Gate Bridge genießen. Auf dieser Seite hat man auch einen sehr schönen Blick auf die mit Schnee bedeckten Coast Mountains.

Bevor wir zurück laufen, sehen wir, dass das Kreuzfahrtschiff losfährt. Wir beobachten, wie es um die Spitze der Halbinsel kommt und unter der Lions Gate Bridge hindurchfährt. Zuerst denkt man, dass es gar nicht durchpasst, aber die Perspektive täuscht.

Nun gehen wir am Ufer zurück. Wir sehen wieder kanadische Wildgänse, die hier friedlich grasen. Jetzt suchen wir ein italienisches Restaurant auf. Es hat eine sehr gediegene Atmosphäre und das Essen schmeckt richtig lecker. Dazu gibt es live Klaviermusik.

Nach diesem schönen Abschluss des Tages laufen wir über die Robson Street zurück zum Hotel. Uns fällt auf, dass an vielen Läden die Schilder in chinesischer Schrift sind, obwohl das hier nicht Chinatown ist. Nun schauen wir aus der „Vogelperspektive“ auf die hell erleuchtete Stadt. Bei einem Glas Wein lassen wir den schönen und interessanten Tag ausklingen.

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