Heute morgen ist es bewölkt. Wir stehen gegen 7 Uhr auf, ich gehe Duschen (sie sind sehr sauber) und Norbert macht wie immer das Frühstück. Gegen 9 Uhr fahren wir los und verlassen diesen schönen Park. In Pincher Creek wird erst einmal getankt. Dann geht es auf den Hwy 3 (Crowsnest) in Richtung Westen. Das Wetter ist heute wieder sehr durchwachsen, mal regnet es, mal kommt die Sonne kurz hinter den Wolken hervor. Zuerst geht es durch die Prärie, die wieder sehr abwechslungsreich ist. Bald kommen die Berge in Sicht und wir überqueren den Crowsnest Pass mit einer Höhe von 1.356 m, der niedrigste Pass über die kanadischen Rocky Mountains. Hier sehen wir auch die riesigen Steinhaufen, die der Bergsturz 1903 verursachte. Da wir uns aber heute noch Fort Steele ansehen möchten, legen wir hier keinen Stopp ein. Die Landschaft wird wieder zum Mittelgebirge und wir durchqueren die Orte Sparwood und Fernie.
Gegen halb drei erreichen wir Fort Steele. Wir sind bereits in British Columbia, aber als Zeit gilt noch die Rocky Mountain Time. Einen Nachteil haben die Museen in Kanada, sie schließen bereits alle um 17 Uhr. Wir essen noch eine Kleinigkeit bevor wir uns diesen historischen Ort ansehen. Der Eintritt kostet 12 $ pro Person und nun kann die Besichtigung beginnen. Wir wollen uns zuerst den Ort und anschließend das Fort ansehen.
Eines der ersten Häuser ist die Schmiede. Hier wird noch richtig gearbeitet. Diesen Schmied haben wir schon vor zehn Jahren gesehen. Er ist nur etwas älter (wie wir auch) und etwas voller geworden. Als wir uns das Gerichtsgebäude mit Gefängnis ansehen, kommt gerade ein mächtiger Schauer und wir sind froh, nicht nass zu werden. In diesem Gebäude sind jetzt noch mehr Räume, allerdings nur durch Glasscheiben zu sehen.
Der Rundgang führt uns weiter zu einer Schneiderei. Hier sind zwei Frauen in zeitgenössischer Kleidung dabei, Stoffe zu zuschneiden. Hier werden Kleidungsstücke aus der damalige Zeit hergestellt, die man auch kaufen kann. Alles ist sehr interessant. Auf unserem weiteren Weg kommen wir an einer Goldwaschanlage vorbei. Hier kann man das Goldwaschen üben.
Eine Druckerei, ein Hotel, ein Zahnarzt, ein Kolonialwarenladen, ein Bäcker usw. sind zu besichtigen. Später sehen wir dann noch eine Schule und drei Kirchen für die verschiedenen Konfessionen. Ein Theater gibt es auch. Im zweiten Geschoß sind die Räumlichkeiten der Freimaurer zu sehen. Man kann auch einzelne Wohnhäuser besichtigen. Zum Schluss sieht man noch eine Handwerkerzeile mit den verschiedenen Berufsgruppen. Uns gefällt es hier immer wieder sehr gut.
Nun statten wir dem Fort noch einen Besuch ab. Hier sind die verschiedenen Baracken der Soldaten, der Offiziere und der drei oberen Chefs zu besichtigen. Die Qualität der Behausung ist nach dem Stand geregelt. Es ist nun bereits 17 Uhr und das Museum schließt. Wir begeben uns zum Wohnmobil und fahren nur einige hundert Meter bis zum Campingplatz. Dieser Platz hat sogar eine Tankstelle. Wir bekommen eine schöne Site.
Die Bäume sind in den letzten zehn Jahren richtig groß geworden und spenden guten Schatten. Drei Plätze weiter steht ein ähnliches Wohnmobil wie unseres. Dazu gehören aber drei Ehepaare. Mit zwei Männern kommen wir ins Gespräch. Sie sind aus Holland und die letzte Woche ihres Urlaubs ist angebrochen. Sie fragen uns, was man sich auf dem Weg nach Calgary noch alles ansehen kann. Wir unterhalten uns sehr angeregt und es macht Spaß Erfahrungen auszutauschen. Jetzt am Abend ist es wieder schön sonnig und warm. Wir essen Abendbrot und genießen den Abend.
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